Hier findet Ihr eine Auswahl häufig gestellter Fragen zum Thema »Ziervögel«
Ziervögel
Anschaffung, Haltung und Pflege
Was sollte ich vor und bei der Anschaffung eines Ziervogels beachten?
Bei und vor dem Kauf eines Ziervogels gibt es Vieles zu bedenken. Neben der Wahl eines seriösen Händlers sollte auch immer der Gesundheitszustand des Tieres beurteilt werden. Desto mehr Vorbereitung und Recherche vor dem Kauf investiert wird, desto glücklicher wird man mit dem gefiederten Hausgenossen werden.
Kann man Ziervögel allein halten?
Als Schwarmvögel brauchen die geselligen Vögel Gesellschaft von Artgenossen. Man sollte daher auf jeden Fall zwei oder mehrere Vögel halten. Ein Einzelvogel würde, allein auf sich gestellt, verkümmern.
Kann ich Ziervögel in einer Mietwohnung halten?
Ziervögel können in Stadt- und Mietwohnungen problemlos gehalten werden. Sie benötigen nicht zu viel Platz und dürfen als Kleintiere ohne Erlaubnis des Vermieters mit in der Wohnung leben.
Können Ziervögel in der Urlaubszeit allein gelassen werden?
Ziervögel brauchen ständige Betreuung und Fürsorge. Deswegen muss vor der Anschaffung geklärt sein, wer sich in der Urlaubszeit oder im Falle einer Krankheit um die Tiere kümmert.
Wo kann ich Ziervögel kaufen?
Wellensittiche, Papageien & Co. gibt es beim Zoofachhändler, Züchter oder aus dem Tierheim. Vor dem Kauf sollte sich über die Seriosität des jeweiligen Händlers erkundigt werden. Wichtige Kriterien sind dabei die Sauberkeit der Einrichtung, die Gesundheit der Tiere und die Zuchtbedingungen. Vor dem Kauf ist es daher ratsam, mehrere Händler zu besuchen und dort die Unterbringung der Vögel sowie die Tiere selbst genau unter die Lupe zu nehmen.
Woran erkenne ich einen gesunden Vogel?
Beim Kauf ist darauf achten, dass die angebotenen Vögel gesund sind. Sie sollten munter und aufgeweckt sein. Rein äußerlich erkennt man ein gesundes Tier am glatt anliegenden, geschmeidigen Gefieder. Es darf nur dann aufgeplustert sein, wenn der Vogel schläft. Die Augen sind klar und tränen nicht. Die Brust darf nicht abgemagert sein, sondern ist leicht gerundet.
Das Kanarienvogelheim
Groß genug und passend ausgestattet: Wenn Kanarienvögel in ein neues Zuhause einziehen, sollte dieses den Anforderungen der Vögel entsprechen. Am besten ist es einzugsfertig vorbereitet.
Das Vogelhaus sollte rechteckig und mindestens so groß sein, dass die Vögel ausreichend Bewegungsmöglichkeiten haben. So sollten die Tiere zumindest von Stange zu Stange hüpfen und einige Flügelschläge machen können. Der tägliche Freiflug gehört aber dennoch grundsätzlich dazu. Nicht zu empfehlen sind runde Vogelbauer. Sie bieten den Tieren in der Regel zu wenig Platz für Bewegungen in horizontaler Linie. Auch Vogelheime mit weißen Stäben eignen sich nicht: Die weißen Stäbe verursachen bei den Vögeln ein Flimmern vor den Augen. Das ist unangenehm. Empfehlenswert sind Behausungen mit metallfarbenen Stäben.
Gefahrenquellen, an denen sich die Vögel die Füße oder Flügel einklemmen können, sind von vornherein auszuschließen. Also keine unnötige Deko an der Voliere anbringen. Sitzstangen mit unterschiedlichen Durchmessern gehören dagegen unbedingt zur Ausstattung, um die Fußmuskulatur der Vögel fit zu halten. Sie sollten versetzt angebracht sein, damit die unteren Stangen nicht von oben verschmutzt werden können. Immer mehr Fachleute empfehlen auch, die Sitzstangen durch Zweige von unbehandelten Obstbäumen, Weiden oder Pappeln zu ersetzen. Diese bieten den Vögeln Abwechslung für Fuß und Zehen und die Krallen können sich daran natürlich abnutzen.
Der untere Teil des Vogelheims sollte aus einer Kunststoffwanne bestehen, damit Sand, Kot oder Futter nicht herausfallen. Am besten lässt sich die Wanne herausziehen – das erleichtert die Reinigung. Der Boden der Voliere sollte dann immer mit frischem Sand bedeckt sein.
In der Voliere befinden sich auch Futter- und Trinknäpfchen oder -automaten. Und zum Schnabelwetzen gibt es einen Kalkstein. Wichtig: Auch ein Badehäuschen gehört unbedingt zu einem attraktiven Vogelhaus dazu. Die Vögel planschen, um ihr Gefieder zu pflegen.
Das Vogelhaus sollte an einem zugfreien Platz in einem Raum mit ausreichend Tageslicht stehen. Auch auf dem Balkon oder der Terrasse fühlen sich die gefiederten Freunde im Halbschatten wohl. Pralle Sommersonne oder kalte Temperaturen bis hin zu Frost vertragen die Tiere hingegen nicht.
Beschäftigung mit Ziervögeln
Kleine Vogelschule: Der Trick mit dem Click
Schlaue Sittiche, die mit ihren Flügeln winken oder ein kleines Spielzeugauto schieben – das klingt nach einer Filmszene oder einer Zirkusnummer? Weit gefehlt! Mit etwas Geduld und den richtigen Argumenten kann das jeder Nymphen- oder Wellensittich lernen und zusammen mit seinem Halter jede Menge Spaß haben. Wie das geht? Mit Clickertraining.
Das Clickertraining ist für jeden Vogel geeignet, der gerne Zeit mit seinem Halter verbringt und eine gewisse Vorliebe für Leckerlis hat. Der Einstieg in dieses unterhaltsame Training ist einfach. Man braucht nur einen Clicker – ein kleines Gerät, das ein akustisches Signal in Form eines „Klicks“ erzeugt – sowie einen Zeigestab, auch Target-Stick genannt. Es ist wichtig, spezielle Clicker für Vögel zu verwenden; herkömmliche Clicker für Hunde können für das empfindliche Gehör der Sittiche zu laut sein. Ideal sind leisere Modelle mit integriertem Target-Stick, da man so eine Hand für die Belohnung frei hat.
Der erste Schritt ist, den Sittich auf den Clicker zu konditionieren. Dessen Geräusch sollte mit einer Belohnung verbunden sein. Dabei ist das Timing entscheidend! Papageien denken schnell, daher müssen Click und Leckerli gleichzeitig gegeben werden.
Für das Training gilt: Mehrere kurze Übungsintervalle sind effektiver als lange Einheiten. Nach maximal zwei Minuten sollte das Training enden, damit es den Vogel nicht überfordert und er sich auf die nächste Runde freut.
Für den Anfang empfiehlt sich ein einfacher Trick. Zum Beispiel das Drehen um die eigene Achse. Um dem Sittich dies beizubringen, führt man das Leckerli in einer kreisförmigen Bewegung unterhalb der Stange. Folgt der Vogel dieser Bewegung, gibt es den Klick und sofort die Belohnung.
Mit der Zeit können die Tricks dann anspruchsvoller werden. Zunächst etwa kann man dem Sittich beibringen, dem Target-Stick zu folgen. So kann man ihn überall hin dirigieren. Fortgeschrittene können kleine Spielzeuge einbeziehen: Der Vogel kann beispielsweise lernen, leichte Gegenstände zu bringen oder sogar einen Spielzeugwagen zu schieben.
Das Clickertraining bietet nicht nur eine unterhaltsame Möglichkeit zur Beschäftigung; es fördert auch das Vertrauen zwischen Halter und Vogel. Durch gemeinsame Erfolgserlebnisse kommen sich beide spielerisch näher und schaffen eine solide Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben.
Übrigens: Neben Nymphen- und Wellensittichen können auch andere Papageien und Agaporniden (die „Unzertrennlichen“) Spaß am Clickertraining haben. Diese Vögel sollten dabei immer mindestens einen Artgenossen haben, sonst vereinsamen sie. Dabei können sie auch von ihren Gefährten durch Zusehen lernen: Oft beobachten sie das Clickertraining ihres Kumpels ganz genau und schauen sich Aufgaben ab.
Weitere Infos zum Clickertraining gibt es auch unter www.nymphensittichseite.de.
Dürfen meine Vögel baden?
Sittiche lieben es zu baden! In freier Wildbahn nutzen die bunten Vögel jeden Regenschauer oder Tümpel dazu. Und auch Sittiche in Heimtierhaltung wissen ein schönes Wannenbad sehr zu schätzen. Am liebsten ist es ihnen, wenn sie dabei klatschnass bis auf die Haut werden, denn das Baden dient der Hautpflege. Die Vögel sollten einmal die Woche die Möglichkeit dazu haben.
Zum Baden eignet sich am besten Leitungswasser, das in etwa Zimmertemperatur haben sollte. Dabei auf Badezusätze verzichten, es sei denn, sie sind vom Tierarzt verordnet. Gebadet wird in einem handelsüblichen Vogelbadehäuschen. Schüchterne Vögel, die zunächst Hemmungen haben, das Badehaus zu betreten, können mit einigen nassen Blättern (Salat oder Vogelmiere) gelockt werden. Einfach die Blätter hineinlegen, der Vogel wird neugierig und frisst. Dabei merkt er, dass vom Badehaus keine Gefahr ausgeht. Manche Tiere duschen allerdings lieber. Dann kann man sie mit Wasser aus einer Sprühflasche besprühen.
Achtung: Vögel können mit nassem Gefieder nicht gut fliegen, sollten also gerade in diesem Zustand nicht erschreckt werden. Sie könnten bereits nach kurzer Flugzeit zu Boden fallen.
Nach dem nassen Wellnessprogramm schlafen die Vögel gern eine Runde. Ein Rotlicht sorgt dabei für angenehme Wärme und beschleunigt den Trocknungsvorgang. Zugluft sollte vermieden werden. Die Hygiene ist wichtig. Deshalb das Badehaus nach dem nassen Vergnügen aus dem Vogelbauer entfernen, reinigen und abtrocknen. Dann ist es für das nächste Mal gleich einsatzbereit.
Der Badetag ist nicht nur für die Gesundheit und das Wohlbefinden der kleinen Sittiche wichtig. Er bietet auch eine gute Beschäftigungsmöglichkeit für die Tiere, denn das Wellnessprogramm dauert mit Baden, Gefiederputzen und anschließendem „Schönheitsschlaf“ insgesamt zwei bis drei Stunden.
Übrigens: Das Baden regt auch den Bruttrieb an. Sittiche, die ohnehin eine stark ausgeprägte Brutbereitschaft besitzen, sollten deshalb nicht zu ausgiebig baden. Gegebenenfalls lieber mit einer Sprühflasche einsprühen und darauf achten, dass die Vögel dabei nicht zu nass werden.
Ziervögel allein lassen
Wie lange kann ich meine Vögel allein lassen?
Das Wichtigste vorweg: Auch Ziervögel brauchen tägliche Aufmerksamkeit.
Ziervögel wie Klein- und Großsittiche oder Kanarien sind zwar nie ganz allein, weil sie mit mindestens einem Partner gehalten werden sollen, dennoch brauchen auch sie die tägliche Aufmerksamkeit ihres Besitzers. Sei es nur, um frisches Wasser hinzustellen, die Tiere zu füttern oder ihnen Freiflug zu gewähren, wenn sie nicht in einer Voliere gehalten werden – eine längere Abwesenheit als einen Tag empfiehlt sich nicht.
Unten finden Sie unseren Text zur Betreuung von Ziervögeln während der Abwesenheit, oder nutzen Sie die Suchfunktion für einen Tiersitter in Ihrer Nähe, wenn nicht Nachbarn oder Freunde einspringen können.
Wie gehe ich vor, um einen neuen/zweiten Ziervogel als Partner anzuschaffen?
Bei der Neuverkupplung gibt es einige Punkte zu beachten: Der Altersunterschied sollte nicht zu groß sein. Das Zusammenleben beispielsweise eines betagten Vogels mit einem Nestjungen würde nicht funktionieren, sowie eine verwitwete Seniorin auch keine Beziehung zu einem Vierjährigen eingehen wollen würde. Abgesehen vom Alter sollten auch die Charaktere passen. Ein eher schüchterner Witwer ist bei einem neuen dominanten Partner nicht so gut aufgehoben. Das könnte in dem Fall den verwitweten Vogel überfordern.
Je nach Vogelart sieht die harmonische Geschlechterkonstellation ganz unterschiedlich aus: Während ein Kanarienvogel-Witwer mit einem Weibchen besser aufgehoben ist, können sich zwei Wellensittich-Männchen gut verstehen und eine tiefe Freundschaft entwickeln. Dagegen können zwei Sittich-Damen sich eher in die Federn geraten. Den passenden Partner für ihr gefiedertes Familienmitglied finden Halter beispielsweise beim Verein der Wellensittich-Freunde e. V. in Köln, bei Tierheimen in ihrer Nähe oder in online Vermittlungsforen.
Gesundheitscheck
Ist die Entscheidung für einen neuen Gefährten gefallen, ist es wichtig, dass dieser vor der Vergesellschaftung von einem Vogel-Tierarzt durchgecheckt wird. Das Tier könnte Krankheiten haben und ansteckend sein. Sollte dies der Fall sein, muss der Vogel erstmal in Quarantäne.
Sind die Untersuchungen gemacht, das Tier gesund, Charakter, Geschlecht und Alter passen auch, dann steht einer neuen Beziehung des gefiederten Freundes nichts im Wege.
Betreuung für Ziervögel während der Urlaubszeit
Was mache ich mit meinen Vögeln, wenn ich in den Urlaub fahre?
Für viele ist die Urlaubszeit die schönste Zeit des Jahres: eine Pause vom Alltag, ein Tapetenwechsel, eine Reise in ein fremdes Land. Doch wohin mit den gefiederten Freunden? Am schönsten ist es für die Tiere, wenn sie von einem erfahrenen Vogelsitter zu Hause betreut werden.
Bei der Wahl der Urlaubsbetreuung sollte das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen, und dazu gehört unter anderem, unnötigen Stress zu vermeiden. Und da fremde Umgebungen und auch der Transport an einen anderen Ort bei vielen Vögeln Unruhe auslösen, sollte man unbedingt versuchen, einen Tiersitter für die eigenen vier Wände zu finden. Manchmal findet sich aber trotz aller Bemühungen kein Pfleger und man steht vor der Entscheidung, seine gefiederten Lieblinge mit in den Urlaub zu nehmen. Bei nicht allzu langen Autofahrten oder kurzen Zugfahrten kann dies funktionieren. Längere Busfahrten, Schiffs- oder Flugreisen sollte man Ziervögeln dagegen nicht zumuten. Soll es ins Ausland gehen, gilt es umfangreiche Vorschriften zu beachten, die man bei den entsprechenden Konsulaten erfragen kann.
Was ist wichtig bei der Auswahl einer Urlaubsbetreuung?
Am besten ist es natürlich, auf eine Urlaubsbetreuung zu setzen, die sich in der Vogelhaltung und -pflege auskennt. Dann kann man sicher sein, dass der Tiersitter erkennt, ob der Vogel gesund ist oder sich in seinem Verhalten verändert und möglicherweise zum Tierarzt muss. Ein weiterer Vorteil: Wer selbst Vögel hält, weiß, dass deren Pflege und Betreuung Zeit kostet: Zweimal täglich sollten Futter und Wasser nachgefüllt werden, die Voliere muss einmal täglich gereinigt und zudem ausreichend Zeit für einen Freiflug der gefiederten Freunde eingeplant werden.
Wenn sich im Bekanntenkreis niemand findet für diese Aufgabe, kann auch ein professioneller Tiersitter engagiert werden. Hier können Tierfreunde nach Betreuungsangeboten in der Umgebung suchen. Häufig können auch die ortsansässigen Tierheime Kontakte vermitteln, aber auch in Vogelforen, durch Nachfragen bei Vogelvereinen oder über Anzeigen in Vogelzeitschriften kann man fündig werden.
Wie kann ich auf Nummer sicher gehen, dass meine Vögel in sicheren Händen sind?
Damit der Tiersitter bestmöglich eingewiesen wird, bietet sich an, vor Urlaubsantritt mindestens ein längeres Treffen zu vereinbaren und einen ausführlichen Steckbrief zu erstellen. Alter, Eigenschaften, Futter- und Fluggewohnheiten sollte man genauso notieren wie Vorerkrankungen, den Impfstatus des Vogels und natürlich die Kontaktdaten des betreuenden Tierarztes. Der Tiersitter sollte sich täglich eine Viertelstunde Zeit nehmen, um die gefiederten Freunde genau zu beobachten – denn wenn ein Vogel krank ist, versucht er dies zu verstecken. Da hilft nur genaues Hinschauen: Plustert sich das Tier mehr auf als üblich, ist es ruhiger als am Vortag, frisst es weniger, hat sich der Kot verändert? Wenn sich der Vogel anfassen lässt, sollte man seine Füße berühren. Sind diese sehr kalt, kann das ein Anzeichen einer Erkrankung sein. Dann sollte man den Tierarzt zu Rate ziehen.
Können meine Vögel den Urlaub auch in der Tierpension verbringen?
Neben der heimischen Betreuung hat man auch die Möglichkeit, seine Vögel bei einem Tiersitter oder in einer professionellen Tierpension unterzubringen. Man sollte sich die Umgebung des Tiersitters bzw. die Tierpension im Vorfeld anschauen. Ganz wichtig ist, dass der tägliche Freiflug gewährleistet ist und dass nicht nur der eigene Vogel, sondern alle bei dem Pfleger oder in der Pension untergebrachten Tiere über einen Gesundheitsnachweis vom Tierarzt verfügen. Seriöse Tiersitter und -pensionen verlangen einen tierärztlichen Nachweis darüber, dass der gefiederte Pensionsgast gesund ist. So kann verhindert werden, dass sich Krankheitserreger verbreiten. Wenn dies nicht gefordert wird, sollten Tierhalter davon Abstand nehmen.
Kann ich meine Vögel in eine Vogelpension geben?
Neben Hunde- und Katzenpensionen gibt es auch Pensionen für die gefiederten Freunde, in denen sie während der Abwesenheit des Halters umsorgt werden. Für viele Vögel ist die kleine Auszeit bei Artgenossen sogar eine schöne Abwechslung.
Vögel lassen sich nur schwierig mit in den Urlaub nehmen. Der Transport der Gehege ist umständlich und für die Tiere stellen lange Autofahrten oder gar Flug- oder Zugreisen meist Stress dar. Für Vögel, die in Volieren leben, ist eine Mitnahme sogar fast ausgeschlossen. Darüber hinaus fühlen sich Ziervögel an einem für sie vertrauten Ort am wohlsten. Viele Vogelfreunde beauftragen während der Zeit der Abwesenheit daher Vogelsitter oder fragen Freunde und Nachbarn, die die gefiederten Freunde zu Hause betreuen. Wer keine Betreuungsperson für die eigenen vier Wände findet, kann die Tiere in eine Vogelpension bringen, wo sie von erfahrenen Pflegern umsorgt werden. Diese Option eignet sich besonders für längere Urlaubsreisen, wenn etwa eine Abwesenheit von zwei bis drei Wochen geplant ist.
Eignet sich eine Vogelpension für alle Ziervögel?
Ob Sittiche, Unzertrennliche oder Kakadus – im Grunde können alle Ziervögel zeitweilig in einer Vogelpension untergebracht werden. Allzu häufig sollte ein Ortswechsel jedoch nicht stattfinden, denn Vögel sind Gewohnheitstiere und ein Umzug bedeutet zunächst einmal Stress für die Federtiere. Besonders sensible Vögel wie Graupapageien reagieren möglicherweise auf die für sie ungewohnte Situation, indem sie die ersten Tage zum Beispiel nicht fressen. Doch nach ein paar Tagen der Umgewöhnung ist in der Regel alles gut und einige besonders neugierige Vögel freuen sich sogar über die neuen Artgenossen im Raum. Besonders für Vögel, die zu Hause nicht von vielen Artgenossen umgeben sind, ist der Kontakt zu anderen Vögeln oder die Wahrnehmung weiterer Zwitschergeräusche häufig eine gute neue Erfahrung.
Was muss ich mitnehmen?
Für den Transport der Tiere eignen sich Katzentransportboxen genauso wie Transportboxen oder -käfige für Kleinvögel. In der Pension müssen die Federtiere dann nicht zwangsläufig im gewohnten Gehege bleiben, sondern können auch ein neues Zuhause beziehen. Um den Tieren die neue Umgebung ein wenig heimischer zu gestalten, empfiehlt es sich jedoch, ihr Lieblingsspielzeug mitzubringen, das dann im Käfig platziert wird.
Was muss ich noch beachten?
Für einen Aufenthalt in einer Pension müssen die Tiere gesund sein, damit sie keine Krankheiten auf andere Vögel übertragen. Auch dann, wenn sie getrennt von den Artgenossen in eigenen Gehegen leben. Viele Vogelpensionen verlangen auch einen tierärztlichen Nachweis darüber, dass der gefiederte Pensionsgast gesund ist. Erfahrene und seriöse Vogelsitter informieren sich im Vorfeld ausführlich über den Gesundheitszustand des Vogels, begutachten das Tier vor Ort und weisen eine Betreuung gegebenenfalls auch ab, wenn sie Anzeichen einer Krankheit bemerken. Eine Checkliste hilft, damit es dem Federtier während der temporären Außer-Haus-Betreuung an nichts fehlt. Auf dieser Liste können neben den Namen von Vogel und Halter sowie den Notfallkontaktdaten auch die Futtervorlieben sowie die Fütterungszeiten festgehalten werden.
Leben mit Ziervögeln
Vogelhaltung auf dem Balkon – Was muss ich beachten?
In der warmen Jahreszeit überlegen viele Vogelhalter, ihre gefiederten Freunde vorübergehend auf den Balkon umzusiedeln. Es stellt sich jedoch die Frage, ob dies überhaupt erlaubt ist und welche rechtlichen Aspekte es zu beachten gilt.
Die gute Nachricht vorweg: Die Gehege von Wellensittichen, Kanarienvögeln & Co. dürfen bei wärmeren Temperaturen gerne nach draußen wandern. Allerdings sollten Vogelfreunde einige Aspekte beachten, um mögliche Konflikte mit Nachbarn oder dem Vermieter zu vermeiden.
Dürfen Ziervögel auf dem Balkon gehalten werden?
Heimtiere, wie etwa Ziervögel, dürfen in einer Mietwohnung gehalten werden – und zwar sowohl von Eigentümern als auch von Mietern. Hat die Wohnung einen Balkon, darf man auch diesen nach den eigenen Bedürfnissen nutzen.
Wie viele Vögel darf ich auf dem Balkon halten?
Grundsätzlich gibt es keine Einschränkung, was Anzahl und Art der Ziervögel auf dem Balkon betrifft. Besonders Stadtbewohner sollten jedoch die von den Tieren erzeugten Geräusche berücksichtigen. Welche Lautstärke erlaubt ist, richtet sich nach der sogenannten TA-Lärm und der Art des Wohngebiets. So darf die Lautstärke zum Beispiel in einem reinen Wohngebiet tagsüber nicht über 50 Dezibel, nachts nicht über 35 Dezibel liegen.
Darf eine Voliere dauerhaft auf den Balkon?
Beabsichtigt man als Mieter, eine feste Voliere dauerhaft auf dem Balkon zu installieren oder den Balkon mit einem Netz einzufassen, ist zunächst die Erlaubnis des Vermieters einzuholen. Ebenso sollte man vorher einen Blick in eventuelle Sondervorschriften der einzelnen Kommunen werfen. Ein kurzer Austausch mit dem Ordnungsamt kann zudem Ärger mit der Stadt oder den Nachbarn vorbeugen.
Gibt es Regelungen für Eigentumswohnungen?
Lebt der Ziervogelhalter in einer Eigentumswohnung mit Balkon, muss er die Regeln des Wohneigentumsgesetzes (WEG) beachten. Da das Aufstellen einer Voliere eine optische Veränderung des Wohnungsbildes mit sich bringt, bedarf es zunächst der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft.
Was kann ich tun, wenn mir ein Ziervogel zugeflogen kommt?
Trifft man in der freien Natur auf einen Sittich oder einen Kanarienvogel, reichen wenige Schritte in diesem Moment schon aus, damit der Vogel überlebt und hoffentlich bald wieder in sein Zuhause zurückkehren kann.
Entflogene Vögel sind häufig so erschöpft, dass sie sich bereitwillig einfangen lassen oder sogar in eine fremde Wohnung fliegen. Wer von einer solchen Situation überrascht wird und das Tier als klassisches Heimtier erkennt, zum Beispiel als Wellensittich, Kanarienvogel oder Papagei, der sollte den Versuch unternehmen, den Vogel einzufangen.
Wie kann ich einem zugeflogenen Vogel helfen?
Damit der Vogel nicht weiterfliegt, sollte er vorsichtig in einem Pappkarton mit Luftzufuhr platziert werden. Wirkt er geschwächt oder unterkühlt, hilft es, das Tier zum Wärmen sanft in ein Handtuch zu setzen. Wer zufällig einen leeren Vogelkäfig in der Wohnung hat, kann diesen lose über den Vogel stülpen und den Boden später festmachen, wenn das Tier sich am Gitter festhält.
Ein zugeflogener Vogel sollte auf keinen Fall in einem Käfig mit weiteren Vögeln untergebracht werden. Um das Tier zu beruhigen ist es außerdem ratsam, den Karton oder den Käfig abzudunkeln.
Da entflogene Vögel häufig auch Hunger und Durst verspüren, sollte dem Tier außerdem Wasser und Futter angeboten werden. Kolbenhirse ist im Gegensatz zu manchen Körnern leicht verdaulich und es gibt sie in fast jedem Lebensmittelgeschäft.
An wen kann ich mich wenden?
Nachdem der Vogel Nahrung und Ruhe bekommen hat, ist der erste Ansprechpartner in der Regel ein Tierheim. Dort gibt es die Möglichkeiten zu ärztlicher Versorgung und die Pfleger können sich weiter um das Wohlbefinden des Tieres zu kümmern, bis der Besitzer oder die Besitzerin ausfindig gemacht wurde – etwa über die Nummer am Fußring des Vogels.
Alternativ helfen auch Heimtierregister bei der Suche. Etwa das Portal Findefix vom deutschen Tierschutzbund. Auch das größte kostenlose europäische Heimtierregister TASSO bietet einen solchen Service an.
Wie viel Wärme brauchen Ziervögel?
Aufgrund steigender Energiepreise wird in vielen Haushalten die Heizung erst später aufgedreht. Viele Halter sind verunsichert, ob es für ihre Vögel nicht zu kalt wird. Die gute Nachricht: Viele Ziervögel kommen auch mit einer geringeren Innentemperatur zurecht.
Die ideale Zimmertemperatur für Sittiche und Kanarienvögel liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius – also ähnlich wie bei Menschen. Ist das konstante Heizen für Halter nicht mehr finanzierbar, kann die Heizung jeden Abend etwas früher heruntergefahren werden – bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einen kühlen Raum um die 15 Grad erreicht hat. So kann man seine Vögel langsam an eine niedrigere Temperatur gewöhnen.
Woran erkennt man, dass der Vogel friert?
Sitzt der Vogel in einer Ecke seines Vogelbauers, ist kaum aktiv und plustert sich auf, ist dem Tier zu kalt. Die Kälteempfindlichkeit hängt unter anderem mit dem Alter der Vögel zusammen. Ältere und junge Tiere haben ein höheres Wärmebedürfnis, mittelalte Vögel frieren nicht so schnell. Sitzt der Vogel mit ausgestreckten Flügeln und mit weit geöffnetem Schnabel auf der Stange, ist ihm vermutlich zu warm.
Schadet trockene Heizungsluft meinem Ziervogel?
Ziervögel wie Wellensittiche, Papageien und Co. reagieren empfindlich auf trockene Heizungsluft. Zum Glück ist es leicht, Abhilfe zu schaffen: Zugunsten eines angenehmen Raumklimas ist es wichtig, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.
Welche Luftfeuchtigkeit einem Ziervogel gut tut, ist von Art zu Art verschieden: Während sich der australische Sittich bei einer Raumluft von 40 Prozent wohlfühlt, beträgt die Mindestluftfeuchte bei tropischen Vögeln etwa 70 bis 80 Prozent. Besitzer sollten sich daher über die optimalen Haltungsbedingungen für seinen Vogel informieren.
Welche Folgen hat trockene Heizungsluft für Ziervögel?
Trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute in den Atemwegen von Vögeln. Auch Schimmelpilze können sich in der Lunge ausbreiten.
Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit kostengünstig verbessern?
Schon eine pflegeleichte und ungiftige Zimmerpflanze wie die Grünlilie sorgt für bessere Luft. Alternativ kann im Vogelzimmer auch regelmäßig die Wäsche zum Trocknen aufgehängt werden.
Darf mein Vogel an die frische Luft?
Wie bei uns Menschen ist das Immunsystem des Vogels besser abgehärtet, wenn er sich auch mal im Freien aufhält. Wenn es keine Außenvoliere gibt, kann der Käfig bei angenehmen Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad zeitweise auf den Balkon oder auf die Terrasse gestellt werden.
Vor dem Ausflug ins Freie muss sichergestellt sein, dass der Käfig gut verschlossen ist und das Tier nicht entweichen kann. Auch sollte das Vogelheim niemals unbeaufsichtigt draußen stehen – zu groß ist die Gefahr durch Katzen und Greifvögel.
Kann Lüften meinem Ziervogel schaden?
Wenn der Vogelkäfig nicht direkt im Durchzug steht, schadet kurzes, regelmäßiges Durchlüften nicht. Bei besonders jungen oder alten Vögeln ist es ratsam, während des Lüftens eine Decke über den Käfig zu hängen.
Gutes Raumklima im Winter für Vögel
Winterzeit ist Heizungszeit. Doch die trockene Heizungsluft macht Mensch und Vogel zu schaffen. Denn sie reizt und trocknet die Schleimhäute aus, schwächt damit die Abwehr und begünstigt so Erkältungen. Zusätzlich strapaziert die trockene Luft Haut und Gefieder. Wie ihr trotz Heizperiode ein gutes Raumklima schaffen könnt, erfahrt ihr hier.
Es ist wichtig, für genügend Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Dabei profitieren Menschen und Vögel gemeinsam. Für Wellensittiche und Kanarienvögel sind 45 bis 55 Prozent ideal. Auch der im Wüstenklima beheimatete Rosakakadu kommt mit einem Wert bis 50 Prozent zurecht. Mehr Luftfeuchtigkeit ist für diese Art auf Dauer aber nicht zu empfehlen. Menschen empfinden eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent als angenehm. Bei einem Mittelwert von 45 bis 50 Prozent können sich Menschen, Wellensittiche, Kanarienvögel und Rosakakadus also gemeinsam wohlfühlen. Ein digitales Hygrometer für wenige Euro misst die genaue Luftfeuchtigkeit.
Zimmerpflanzen und Dampfluftbefeuchter helfen
Für konstante Luftfeuchtigkeit sorgen Zimmerpflanzen. Zudem filtern sie Staub und viele Schadstoffe. Allerdings sollte es keine für die Vögel giftige Pflanzenart sein. Geeignet sind Farne oder Grünlilien. Alternativ ist ein Dampfluftbefeuchter zu empfehlen. Dieser tötet die Keime, bevor er das Wasser als Dampf in den Raum abgibt. Reine Verdunstungsbefeuchter wie Schalen mit Wasser eignen sich hingegen nicht. Darin bilden sich leicht Keime, die dann in die Raumluft geraten.
Nicht vergessen: regelmäßig stoßlüften. Denn auch bei kühlen Temperaturen brauchen Menschen und Vögel genügend frische Luft und überschüssige Feuchtigkeit muss raus aus dem Raum. Am besten zweimal am Tag kurz, aber gründlich lüften. Dabei die Vögel vor Zugluft schützen.
Damit sich die gefiederten Freunde im Winter richtig wohlfühlen, ist auch ausreichend Licht wichtig. Denn mit dem Defizit an UV-Licht im Winter haben viele Vögel Probleme. Die Tiere können dann unter Hormon- und Stimmungsschwankungen leiden. Eine spezielle Vogellampe am Käfig, die die richtige Dosis UV-Licht abgibt, schafft Abhilfe.
Welche Ziervögel passen zusammen?
Die harmonische Vogel-WG
Meistersänger und Plappermäulchen in bunten Farben, zärtliche Putzrituale sowie emsiger Flugverkehr – in einer gemischten Ziervogel-Voliere gibt es für Freunde von Wellensittichen, Kanarienvögeln und Co. viel zu beobachten. Doch wie auch bei den Menschen passt nicht jedes Tier zum anderen. Damit es in der gefiederten WG harmonisch zugeht, sind einige Grundvoraussetzungen zu schaffen.
Verschiedene Vogelarten in einer gemeinsamen Voliere zusammenzuführen, gelingt in der Regel dann, wenn man verträgliche Spezies wählt, die auch in der Natur eher gesellig sind. Grundsätzlich funktioniert eine Kombination von Arten, die aus dem gleichen Lebensraum stammen, besser als beispielsweise eine Mischung von Bewohnern der feuchten Tropen Südamerikas und der Steppenlandschaften Afrikas.
Die Mischung macht’s
Besonders gut verstehen sich verschiedene australische Ziervögel wie Wellensittiche, Bourkesittiche und Zebrafinken. Auch viele Ziertäubchen, Pfirsichköpfchen und weitere Unzertrennliche zählen zu den bewährten Kandidaten für eine gemischte Ziervogel-WG. Sehr territoriale Sittiche wie einige Keilschwanzsittiche oder manche Plattschweifsittiche sollte man dagegen besser unter ihresgleichen belassen.
Vogelfreunde, die Kanarienvögel in eine bestehende Sittich-Gruppe integrieren möchten, brauchen Fingerspitzengefühl – und vor allem eine Voliere, die viel Platz zum Ausweichen bietet. Denn besonders in der Balzzeit kann es zwischen Sittichen und Finkenvögeln, zu denen die Kanarien gehören, zu Auseinandersetzungen kommen. Das kann so weit gehen, dass unterlegenen Finken verletzt werden. Um solchem Unmut vorzubeugen, ist bei der genannten Mischung eine Senioren-WG ratsam: Ältere Vögel lassen sich meist leichter zusammenführen als junge Tiere, auch über Artgrenzen hinweg.
Freiräume schaffen
Über Harmonie oder Disharmonie in der Ziervogel-WG entscheidet aber nicht nur die Wahl der Mitbewohner. Wichtig ist auch, dass die Voliere groß genug ist und genügend Raum zum Fliegen bietet.
Auch die Zahl der gefiederten Pfleglinge beeinflusst maßgeblich die Stimmung in der Voliere. Gesellige Arten wie Wellensittiche können durchaus mit 20 weiteren Tieren in einer Großvoliere leben. Bei weniger geselligen Spezies sollte die Zahl der Paare auf zwei beschränkt werden. Dann klappt es mit dem harmonischen Miteinander am besten.
Egal in welcher Konstellation und in welcher Gruppengröße: Die gefiederten Pfleglinge sind stets genau zu beobachten. Werden einige Tiere gemobbt oder wirken gestresst, muss die Gruppe womöglich getrennt werden.
An einer gut funktionierenden Ziervogel-WG haben übrigens nicht nur die Halter viel Freude. Auch die Tiere können profitieren. Die Notwendigkeit, sich mit verschiedenen anderen Vogelarten auseinanderzusetzen, hält die Ziervögel fit und beugt sehr effizient der Langeweile vor.
Silvester: So kommen die Tiere gut ins neue Jahr
Es kracht, knallt und blitzt: Während wir Menschen zu Silvester ausgelassen feiern und den Jahreswechsel genießen, ist kaum ein Tag im Jahr so anstrengend für Haustiere wie Silvester. Auf die Knallerei reagieren viele Tiere panisch, denn ihr Gehör ist wesentlich besser ausgeprägt als unseres. Geräusche, die wir als vergleichsweise normal empfinden, können Tiere erschrecken. Lichtblitze, Rauch und Brandgerüche können ihnen zusätzlich Angst einjagen, da sie diese ebenfalls sehr viel intensiver wahrnehmen als Menschen. Daher sollten wir die Tiere an Silvester von diesen Einflüssen so gut wie möglich abschirmen.
Was tun, wenn‘s knallt?
Hundefreunde sollten den abendlichen Spaziergang an Silvester etwas vorverlegen. So sind Hund und Halter rechtzeitig vor den ersten Raketenstarts wieder zu Hause. Richtet eurem Vierbeiner am besten einen ruhigen Platz in einem etwas abgelegenen Zimmer ein, wo er so wenig wie möglich vom Feuerwerkslärm mitbekommt.
Katzen suchen sich meist selbst einen ruhigen Rückzugsort. Hierfür kann man ihnen zum Beispiel ausnahmsweise das Schlafzimmer oder gar den Kleiderschrank öffnen. So können sich die Schmusetiger in Kissen und Decken kuscheln und den Jahreswechsel vielleicht sogar einfach verschlafen. Ganz wichtig: Katzen, die Freigang gewohnt sind, sollten in der Silvesternacht im Haus bleiben. Draußen können die geräuschempfindlichen Tiere bei Silvestergeknalle schnell in Panik geraten.
Auch Vögel und Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Goldhamster und & Co. kommen am besten in einem ruhigen, der Straße abgewandten Raum ins neue Jahr. Bei Vögeln bietet es sich außerdem an, ein großes Tuch über die Voliere zu legen. Das verhindert, dass die Tiere nervös werden und wild umherflattern. Ein kleiner Leckerbissen wie Kolbenhirse macht den Gefiederten Zweibeinern eine Freude und lenkt sie zusätzlich von den Aufregungen des Tages ab.
Ob Hund, Katze, Vogel oder Nager: Geschlossene Fenster und Rollläden sperren Lärm und flackerndes Licht aus. Sanfte Beleuchtung und leise Musik sorgen dafür, dass sich die Tiere nicht fürchten. Auch wenn ihr den Jahreswechsel für eure Tiere bestmöglich vorbereitet habt: Silvester bedeutet für die meisten Tiere Stress. Wenn möglich solltet ihr den Abend darum dem Tier zuliebe zu Hause verbringen. Wenn ihr ab und zu nach Hund oder Katze seht und leise mit ihnen sprecht, wirkt dies beruhigend auf die Tiere. Und ihr könnt sehen, ob es euren Lieblingen gut geht.
Die Fischfreunde unter euch brauchen natürlich nicht mit den Aquarienbewohnern zu sprechen. Sie bleiben an Silvester cool, denn trotz Böller und Raketen bleibt es unter Wasser ziemlich still und Druckwellen sind nicht zu erwarten. Trotzdem solltet ihr sicherheitshalber die Fenster schließen und die Vorhänge zuziehen. Das gilt auch für Terrarienbewohner: Schützt die Tiere so gut wie möglich vor Lärm und Blitzen.
Erziehung und Verhalten
Wie verständigen sich Kanarienvögel?
Kanarienvögel verständigen sich mit ihren Artgenossen nicht nur mit ihrer schönen Stimme, sondern auch über Gesten und Bewegungen. Wer die Sprache seiner Kanarienvögel verstehen möchte, wird dabei nicht nur Spaß haben. Er wird bald auch verstehen, was die Tiere sich untereinander so „erzählen“.
Hier einige Beispiele:
- Wir erfreuen uns am Gesang von Kanarienvögeln. Dabei denken wir meist nicht daran, dass das Männchen sich damit an seine Artgenossen richtet: um das Revier zu markieren, um Weibchen zu werben und um den Nestbau musikalisch zu begleiten.
- Einer der Vögel hält das Köpfchen schief und beobachtet seinen Partner mit einem Auge? Dann ist dies eine Aufforderung zum Kraulen.
- Sitzt der „Kanarie“ auf einem Bein, ist er entspannt und fühlt sich wohl. Aufplustern und den Kopf ins Gefieder stecken kann Behaglichkeit ausdrücken. Es kann aber auch ein Zeichen für eine Krankheit sein – vor allem im Zusammenhang mit Fressunlust.
- Die Flügel abzuspreizen, kann eine Drohgeste gegenüber den Artgenossen sein. Manchmal streckt sich der Vogel aber einfach nur.
- Hacken mit dem Schnabel ist eindeutig eine aggressive Geste.
Den Schnabel zu wetzen, soll häufig beschwichtigen. Es kann aber auch schlicht zum eigenen Putzen gehören. - Gegenseitige Gefiederpflege und Schnäbeln zeigen Zuneigung unter Kanarienvögeln an.
Wissenswertes
Welli entflogen: Was tun?
Ein unachtsamer Moment und schon ist es passiert: Der Wellensittich, neugierig wie er ist, fliegt aus dem Fenster.
Fatal, denn Wellensittiche haben einen schlechten Orientierungssinn und finden nicht mehr von allein nach Hause.
In der freien Natur finden die kleinen Papageien zwar von ihrem Brutplatz aus die Futter- und Wasserstellen und den Weg wieder zurück zu ihrem Schwarm. Doch wenn ein Vogel, der in menschlicher Obhut lebt, entfliegt und sich plötzlich in einer für ihn total fremden Umgebung wiederfindet, hat er keine Chance, selbständig in sein Vogelheim zurückzufinden.
Solltet ihr also „in freier Wildbahn“ auf einen Wellensittich treffen, versucht, ihn einzufangen. Dazu ein paar Tipps:
- Holt einen verschließbaren Karton und macht kleine Luftlöcher hinein.
- Nähert euch dem Vogel vorsichtig. Bitte nicht hinterherjagen oder hektisch werden.
- Ein Stück Obst, Salat, Hafer oder ein Stück Zwieback sind gute Lockmittel. Viele Wellis fliegen dann auf die Hand.
- Sitz er auf eurer Hand, haltet seine Füße vorsichtig fest – so kann er nicht wegfliegen.
- Anschließend könnt ihr das Tier behutsam in einen Karton setzen.
- Haltet das Tier so lange fest, bis ihr den Karton so weit wie möglich schließen konntet.
- Legt das Futter hinein.
- Dann die Hand rausziehen und den Karton schnell zumachen.
- Bringt den Welli ins Tierheim oder zur nächsten Polizeidienstelle. Vogel und Besitzer werden es euch danken.
Wildvögel unterstützen
Wie kann ich Wildvögel in der freien Natur unterstützen?
Was fressen Wildvögel im Frühjahr und Sommer?
In der Brutzeit, witterungsabhängig von März bis August, haben Vögel den höchsten Energiebedarf. Die Elternvögel benötigen nun viel Zeit und Energie, um geeignetes Futter für ihre Jungen zu suchen. Um diese körperliche Höchstleistung zu schaffen, nehmen sie gern energiereiches Futter wie (fetthaltige) Meisenknödel an. Auch Jungvögeln nach dem Flüggewerden liefert das Fettfutter Energie und unterstützt sie bei ihrer weiteren Entwicklung. Das optimale Sommerfutter besteht aus unterschiedlichen Komponenten: Weichfuttermischungen mit gefetteten Haferflocken, Meisenknödeln, Insekten wie Mehlwürmern, Wachsmotten oder Heimchen, die im Zoofachhandel erhältlich sind, feinen Sämereien im Streufutter sowie getrockneten Beeren.
Beim Speiseplan für Wildvögel dürfen Vogelfreunde auch selbst kreativ werden. So kann man das Sommerfutter selbst aufpeppen, indem man etwa eine Weichfuttermischung mit kleinen Sämereien und getrockneten Beeren aufwertet.
Welches Futter für zurückkehrende Zugvögel?
Anfang März kehren die ersten Zugvögel jedes Jahr aus dem Süden nach Deutschland zurück. Die Energiespeicher der Tiere sind nach dem Flug in der Regel aufgebraucht, sie benötigen aber Energie für den Nestbau sowie die Brutvorbereitung. Selbst nach milden Wintermonaten sind in der Regel alle erreichbaren Körner, Früchte und Wildbeeren sowie Insekten bereits gefressen. Bis es neue Blüten, Früchte, Sämereien und Beeren gibt, dauert es noch Wochen und auch die neue Generation an Insekten steht den gefiederten Tieren noch nicht zur Verfügung.
Vogelfreunde sollten nun die Meisenknödel sowie Fettfutter, klein gehackte Nüsse, getrocknete Rosinen, Beeren und (getrocknete) Insekten verfüttern. Auch Apfelstücke, zum Beispiel halbiert und auf einem Spieß oder Ast angeboten, werden gern gefressen.
Was gehört im Herbst und Winter auf den Speiseplan?
Bevor sich Zugvögel auf die lange Reise in wärmere Gefilde begeben, müssen sie ihre Energiereserven erneut auffüllen. Auch den daheimbleibenden Vogelarten hilft ein zusätzliches Nahrungsangebot, um sich Energiereserven für die kalte Jahreszeit zuzulegen. Der Frühherbst ist deshalb der richtige Zeitpunkt, um eine Winterfutterstelle für Wildvögel einzurichten.
In der kalten Jahreszeit erschweren unter anderem Schnee und Frost den Tieren die Suche nach Futter und eine Zufütterung ist nun essenziell. Ein gutes Basisfutter für viele Vogelarten sind Sämereienmischungen, z. B. mit Sonnenblumenkernen, ergänzt um ein abwechslungs- und energiereiches Nahrungsangebot mit Fettfutter, etwa Hafer- oder Getreideflocken, die mit Fetten als Energielieferant ummantelt sind, ungeschwefelten Sultaninen, klein gehackten Nüssen, Beeren und Insekten. Aber auch die klassischen Meisenknödel werden sehr gerne angenommen. Da sich die Vögel auf das zusätzliche Nahrungsangebot verlassen, sollte die Futterstelle stets ausreichend gefüllt sein. Lieber weniger, aber dafür regelmäßig füttern, ist daher die Devise. Auch Vogelarten aus dem Norden oder dem Hochgebirge, die den Winter bei uns verbringen, nutzen diese Futterstellen sehr gerne.