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Kleintiere

Hier findet Ihr eine Auswahl häufig gestellter Fragen zum Thema »Kleintiere«

Anschaffung, Haltung und Pflege

Was sollte ich bei der Anschaffung eines Zwergkaninchens beachten?

Zwergkaninchen können bei guter Pflege bis zu zehn Jahre und älter werden. Wer sich für sie entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er ein ganzes Kaninchenleben lang für die Tiere verantwortlich ist.

Was sollte ich vor dem Kauf beachten?
Reinrassige Zwergkaninchen gibt es beim Rassezüchter oder in einer gut geführten Zoofachhandlung. Ansonsten kann es passieren, dass sich das Kaninchen irgendwann als ausgewachsener Stallhase entpuppt. Die Erkennungsmerkmale eines „echten“ Zwergkaninchens sind der runde Kopf und Körper. Die Augen sind auffallend groß und die Ohren des Zwerges sind kürzer und stehen enger zusammen als die der größeren Kaninchen. Das soll allerdings nicht heißen, dass ein „normales“ Kaninchen weniger Freude bereitet als ein Zwergkaninchen. Übrigens warten auch in den Tierheimen viele Kaninchen unterschiedlicher Größe auf ein neues Zuhause.

Beim Zoofachhändler oder Züchter sollten vor dem Kauf die Lebens- und Hygieneverhältnisse der Tiere überprüft werden: Haben die Tiere genug Platz? Liegen keine vergammelten Futterreste im Kaninchenheim? Ist die Toiletten-Ecke sauber? Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass das Tier gesund ist.

Darf ich ein Zwergkaninchen allein halten?
Zwergkaninchen sind von Natur aus gesellige Tiere und sollten daher nicht einzeln gehalten werden. Gut verstehen sich oft zwei Weibchen – wenn möglich aus dem gleichen Wurf – oder zwei kastrierte Männchen. Unkastriert würden sie sich nur bekämpfen. Ein gemischtes Paar würde ständig für Nachwuchs sorgen, also sollte wiederum der Rammler kastriert werden.

Darf ein Zwergkaninchen allein gelassen werden?
Es sollte vermieden werden, sie den ganzen Tag alleine zu lassen. Zwergkaninchen können in Stadt- und Mietwohnungen relativ problemlos gehalten werden und dürfen als Kleintiere ohne Erlaubnis des Vermieters mit in der Wohnung leben. Nichtsdestotrotz sollte versucht werden, den Tieren ein möglichst naturnahes Leben zu ermöglichen, indem ihnen Auslauf, oder die Gelegenheit zum Graben gegeben wird.

Tipps für den Kaninchenkauf

Vor der Anschaffung eines Kaninchens ist es nicht nur wichtig zu wissen, welche Rasse es sein soll – sondern auch, wie man ein gesundes Tier erkennt. Hier ein paar Tipps, worauf künftige Kaninchen-Besitzer beim Kauf achten sollten.

Zuerst einmal sind da die Lebens- und Hygieneverhältnisse der Tiere vor Ort. Hier sollte man genau anschauen: Haben die Tiere genügend Platz und Auslauf? Liegen keine vergammelten Futterreste im Kaninchenheim? Ist die Toilettenecke sauber? Das alles prägt die Gesundheit des Tieres maßgeblich mit. Wer ein reinrassiges Tier haben möchte, zum Beispiel ein Zwergkaninchen, sollte zum Züchter gehen. Sonst entpuppt sich das reinrassige Kaninchen im Nachhinein womöglich als Mischling oder sogar als riesiger Stallhase.

Gesundheitscheck für Kaninchen
Ein gesundes und fideles Kaninchen hat klare, glänzende Augen, das Fell ist glatt und glänzt, die Nase ist trocken und der Hintern sauber. Ein guter Gesundheitscheck beim Kauf: Wenn der Händler oder Züchter nach dem Tier greift und so tut, als ob er das Tier fangen will, flüchtet das Kaninchen in eine Ecke. Ein neugieriges, munteres Tier kommt dann nach einer Weile wieder zum Vorschein. Ein ungesundes sitzt apathisch und ruhig in der Ecke.

Kaninchen brauchen Platz
Ob Innen- oder Außengehege: Kaninchen bewegen sich gerne und viel und brauchen genügend Platz. Daher sollte das Kaninchenheim auch groß und hoch genug sein, sodass die Tiere ausreichend Platz zum Hoppeln und „Stehen“ haben. Die genaue Größe der Unterbringung hängt dann von der Rasse und der Größe der Tiere ab.

Soweit es geht, sollte das Tier naturnah leben können, dazu gehört auch der Auslauf. Er ist wichtig für die Muskulatur und das Wohlbefinden des Tieres. Auch Buddelmöglichkeiten sind unerlässlich. Damit die Tiere nicht irgendwelche Kabel oder Möbel anknabbern, sollten sie Holzstückchen zum Knabbern haben, beispielsweise einen Zweig vom ungespritzten Obstbaum.

Kaninchens Sozialleben: Allein, zu zweit, zu dritt?
Kaninchen sind sehr gesellig und sollten mindestens zu zweit gehalten werden.

Wie sieht das ideale Hamstergehege aus?

Gold- und Zwerghamster legen in der freien Natur viele Kilometer zurück und brauchen auch in ihrem Gehege viel Bewegung. Zudem sind die quirligen Vierbeiner Beutetiere und Einzelgänger. Damit sich der kleine Schützling in seinem Zuhause wohlfühlt, müssen sowohl die Größe als auch Einrichtung des Geheges seinen Bedürfnissen entsprechen.

Futter- und Trinknapf beziehungsweise Trinkautomat gehören selbstverständlich zur Grundausstattung. Wichtig: Die Hamsterbehausung muss ausbruchsicher sein. Denn mit seinen scharfen Nagezähnen kann sich ein Hamster fast überall durchbeißen.

Um seinem stark ausgeprägten Laufbedürfnis gerecht zu werden, braucht der Hamster ein geeignetes Hamsterlaufrad. Ebenso wichtig ist Entspannung und Ruhe. Dafür benötigt das Tier ein Schlafhäuschen – oder es baut sich aus Heu, Stroh oder spezieller Hamsterwatte selbst eines. Da Hamster Beutetiere sind, brauchen sie neben dem Schlafhäuschen weitere Verstecke und die Möglichkeit, sich Tunnel zu graben.

Der Boden des Hamsterheims sollte aus stabilem Plastik und am besten mit saugfähiger Kleintierstreu aus dem Fachhandel bedeckt sein. So lässt sich das Hamstergehege am einfachsten sauber halten. Die Einstreu kann aus Sägespänen, Heu oder Stroh bestehen und sollte nicht übermäßig stauben, denn dies könnte bei den Tieren Belastungen der Atemwege oder Augenentzündungen hervorrufen.

Grundsätzlich sollte das Kleintierheim an einem luftigen, doch zugfreien Ort platziert und gleichmäßig temperiert sein. Idealerweise steht es mit einer oder sogar zwei Seiten an der Wand, sodass sich die Tiere geschützt fühlen und „Rückendeckung“ haben. Das Gehege sollte an einem ruhigen Ort und fern von Küchendunst und Zigarettenrauch stehen.

Was sollte ich bei dem Kauf eines Goldhamsters beachten?

Kann man einen Hamster allein halten?
Goldhamster werden etwa zwei, manchmal drei Jahre alt und gehören zu den wenigen Heimtieren, die am liebsten alleine leben und sich sogar mit ihren Artgenossen nicht vertragen. Man braucht also kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man ein Einzeltier hält.

Kann ich einen Goldhamster für mein Kind kaufen?
Goldhamster sind von Natur aus „wortkarge“ Einzelgänger, die auf die Gesellschaft ihrer Artgenossen keinen Wert legt. Bei dem Menschen, der sie füttert und sich viel mit ihnen beschäftigt, werden sie jedoch handzahm. Aufgrund ihrer Nachtaktivität sind Goldhamster keine Kindertiere, wie vielfach angenommen. Sie schlafen tagsüber und werden erst abends munter, wenn die Kinder ins Bett müssen. Werden die Kleintiere ständig unverhofft aus dem Schlaf gerissen, ist das nicht nur ungesund für sie, sie können auch schon mal zubeißen. Daher sind Goldhamster allenfalls für ältere Schulkinder, Jugendliche und am ehesten für berufstätige Personen geeignet.

Wo sollte ich einen Hamster kaufen?
Goldhamster gibt es praktisch in jedem Zoofachgeschäft. In entsprechenden Fachzeitschriften zur Kleintier-Haltung werden sie auch von Züchtern angeboten. Halter sollten sich möglichst ein junges (ab drei Monate), gesundes Tier aussuchen und sich Zeit beim Kauf nehmen.

Woran kann ich einen gesunden Goldhamster erkennen?
Wer sich auf die Suche nach einem Hamster macht, sollte vorher sicherstellen, dass es dem Tier gut geht. Um sich hiervon ein Bild machen zu können, sollte ein Goldhamster am späten Nachmittag gekauft werden, da die Tiere zu dieser Zeit wach und munter sind. Bewegt er sich lebhaft in seinem Käfig, kann man davon ausgehen, dass der Goldhamster gesund ist. Dann betreibt er sein Fitnessprogramm im Hamsterrad oder läuft geschäftig hin und her, um seine Vorräte zu hamstern.

Aber auch anhand des Aussehens lässt sich erkennen, ob ein Goldhamster artgerecht gehalten wurde:

  • Die Augen sind bei einem gesunden Goldhamster voll geöffnet und glänzen.
  • Die Augenumgebung darf weder verklebt noch feucht oder gar verschorft sein.
  • Die Nase ist frei von Ausfluss.
  • Das Fell ist glänzend, glatt und ohne kahle Stellen.
  • Die Aftergegend trocken und sauber.

Was sollte ich vor der Anschaffung eines Meerschweinchens beachten?

Ein glückliches Meerschweinchen ist munter und aufgeweckt und wird bei guter Pflege bis zu acht Jahre alt. Wer sich für Meerschweinchen entscheidet, sollte sich im Vorfeld genauestens über die Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse informieren.

Welche Meerschweinchen-Arten gibt es?
Grundsätzlich werden Meerschweinchen in Kurz- und Langhaar-Meerschweinchen unterteilt. Für Anfänger empfiehlt sich besonders die Anschaffung eines kurzhaarigen Meerschweinchens wie etwa Agouti- oder auch Himalaja-Meerschweinchen. Aufgrund ihres kurzen Fells sind sie pflegeleicht und Krankheiten lassen sich schneller erkennen als bei ihren langhaarigen Artgenossen.

Auch unter den langhaarigen Meerschweinchen gibt es verschiedene Rassen, zum Beispiel Peruaner mit besonders seidigem Fell oder die Angorameerschweinchen. Alle langhaarigen Meerschweinchen benötigen sehr viel Pflege und sollten täglich gekämmt werden, damit das Fell nicht verfilzt.

Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Wer sich für Meerschweinchen entschieden hat, kann seine neuen Schützlinge beim Tierarzt, Tierheim, Zoofachhändler, Züchter oder bei Privatpersonen aussuchen.

Beim Kauf sollten die zukünftigen Kleintierhalter auf Folgendes achten:

  • das Fell ist überall sauber, trocken und glänzend.
  • das Haarkleid hat keine kahlen Stellen und ist frei von Parasiten.
  • die Augen sind klar und nicht verklebt.
  • die Ohren sind sauber und nicht entzündet.
  • die Nase ist sauber und trocken.
  • die Atmung ist gleichmäßig und nicht ruckartig.
  • die Zähne sind gleich lang und regelmäßig.
  • die Füße und Krallen sind gerade gewachsen und sauber, auf keinen Fall entzündet.
  • der Afterbereich ist sauber und nicht verklebt.

Wie lange dauert die Eingewöhnungsphase?
Meerschweinchen, die sich von den anderen Tieren ihrer Umgebung absondern, sind vielleicht krank oder extrem scheu. Anfänger sollten daher besser Tiere wählen, die sich lebhaft mit ihren Artgenossen beschäftigen. Angekommen im neuen Zuhause sind sie jedoch zunächst vermutlich scheu und zurückhaltend. Nach wenigen Tagen hat sich ein Meerschweinchen meist eingewöhnt. Halter können dann versuchen, es mit einem Leckerbissen anzulocken. Sobald das Meerschweinchen seine Angst überwunden hat, lässt es sich anfassen, oder streicheln. Bei manchen Meerschweinchen dauert die Eingewöhnung etwas länger.

 

Welche Ausstattung braucht das Meerschweinchen-Heim?

Wichtig sind vor allem Größe und Ausstattung: Meerschweinchen fühlen sich zu zweit oder in Gruppen in einem großen Heim am wohlsten. Darin braucht es eine Heuraufe, ein Futternapf und eine Tränke. Je mehr zusätzliche Versteckmöglichkeiten das Gehege bietet, desto wohler fühlen sich die Tiere. Ein oder mehrere Schlafhäuser mit mehreren Eingängen sind unerlässlich. Denn Meerschweinchen brauchen einen Ort, an den sie sich jederzeit zurückziehen können. Diesen Platz sollten auch wir Halter respektieren.

Meerschweinchen: Stallputzen will gelernt sein

Damit Meerschweinchen gesund und munter bleiben, muss ihr Gehege regelmäßig gereinigt werden. Wie das geht, können angehende Tierhalter schon lernen, bevor die quirligen Nager einziehen. Und auch kleine Kinder können bei der Reinigung tatkräftig mithelfen.

Wie reinigt man ein Meerschweinchenheim?
Die Reinigung eines Meerschweinchenheims ist recht abwechslungsreich und einige Arbeiten fallen öfter an als andere: Wasserspender und Futternäpfe sollten täglich vor dem Füttern kontrolliert und gereinigt werden. Die Einstreu sollte, je nach Gehegegröße, einmal pro Woche komplett gewechselt werden und zusätzlich zwischendurch in den bevorzugten Toilettenecken der Tiere. Einmal im Monat sollte das Gehege zudem komplett gereinigt und mit heißem Wasser ausgewaschen werden.

Wie kann man lernen, das Gehege richtig zu reinigen?
Vor allem für Kinder und Jugendliche, die sich Meerschweinchen wünschen, ist es perfekt, wenn sie jemanden kennen, der bereits welche hält. Dann können sie sich schon vorab die einzelnen Reinigungsschritte zeigen lassen. Vielleicht dürfen sie sogar mithelfen. So lernen sie mit viel Spaß alles Wichtige rund um die Hygiene im Kleintierheim. Wenn dann Meerschweinchen bei ihnen einziehen, wissen die frischgebackenen Tierhalter schon, wie sie das Zuhause ihrer Lieblinge richtig pflegen.

Können auch kleine Kinder bei der Reinigung mithelfen?
Bei der Reinigung des Kleintierheims kann grundsätzlich jeder mithelfen. Schon Kinder im Kindergartenalter können unter Aufsicht die Verantwortung für kleinere Aufgaben übernehmen, beispielsweise dafür, Löwenzahn zu sammeln oder das Wasser zu wechseln. Je älter die Kinder werden, desto größer dürfen auch die Aufgaben sein. Wichtig ist, dass vor allem jüngere Kinder bei der täglichen Pflege des Kleintiergeheges und seiner Bewohner nicht allein gelassen werden.

Meerschweinchenfütterung im Winter: Gesund und abwechslungsreich durch die kalte Jahreszeit

Wer Meerschweinchen hat, sollte jede Menge Heu haben. Denn die Fellnasen benötigen jeden Tag sehr gutes, grünes und frisch duftendes Heu, Heu und nochmals Heu! Und natürlich frisches Wasser. Für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung brauchen die Tiere aber auch täglich eine Schale frisches Grünzeug mit Obst, Kräutern und Gemüse. Ab November könnt ihr gern auf Wintergemüse zurückgreifen (schont schließlich den Geldbeutel). Ihr solltet jedoch auf Kohl verzichten, wenn ihr „auf Nummer sicher“ gehen wollt. Kohl kann bei Überfütterung üble Blähungen und Durchfall verursachen.

Geeignete Wintergemüse sind: Fenchel, Karotte, Knollensellerie und Staudensellerie, Kürbis (Schale und Kerne entfernen), Pastinake und Radieschenblätter (nur die Blätter, nicht die Knolle).

Geeignete Früchte, die im Winter erhältlich sind: Apfel (keine gewachste Schale) und Mandarine als Snack (ohne Schale und Kerne), Hagebutte (auch getrocknet), geschälte Kiwi und frische Ananas (ebenfalls geschält).

Kräuter: Sie sind ohnehin ganzjährig im Supermarkt erhältlich. Geeignet sind Dill, Basilikum und ein wenig Petersilie. Rosmarin, Majoran, Zitronenmelisse und Oregano und viele andere Kräuter eignen sich ebenfalls sehr gut – auch in getrocknetem Zustand.

Werden Kaninchen stubenrein?

Kaninchen sind reinliche Tiere. Für den Toilettengang nutzen sie meist dieselbe Ecke in ihrem Gehege oder, wenn sie frei umherhoppeln dürfen, in der Wohnung. Mit etwas Geduld werden viele von ihnen sogar stubenrein.

Wann ist ein Klo für Kaninchen sinnvoll?
Ein Klo für Kaninchen ist vor allem dann sinnvoll, wenn sich die Tiere frei in der Wohnung bewegen dürfen. Denn sind die Hoppler stubenrein, schont das Böden und Möbel. Obendrein macht es das Reinigen der Toilettenecke einfacher. Aber auch bei der Haltung im Gehege kann eine Toilettenkiste den Alltag und die regelmäßigen Putzroutinen erleichtern.

Wie werden Kaninchen stubenrein?
Das Wichtigste ist Geduld: Kaninchen brauchen Zeit, um zu verstehen, was ihre Menschen von ihnen möchten. Schimpfen oder gar Strafen sind tabu. Beides verschreckt die Tiere und nützt nichts, wenn sie Pfützen auf dem Boden hinterlassen. Stattdessen lernen die Langohren wunderbar durch positive Verstärkung.

Die Toilette sollte möglichst an der Stelle platziert werden, an der die Tiere ohnehin bevorzugt Kot absetzen. Zu Beginn kann es helfen, als Duftmarken ein paar frische Kotkügelchen und etwas Kaninchenurin darin zu platzieren. Gern angenommen werden auch Heuraufen, die so angebracht sind, dass die Tiere daraus fressen können, während sie in der Toilette sitzen.

Dann gilt es, die Kaninchen zu beobachten. Verliert eines von ihnen Kötel oder macht Anstalten, sich zu erleichtern, indem es etwa sein Hinterteil hebt, nimmt man es vorsichtig hoch und setzt es in die Klokiste. Verrichtet es sein Geschäft dort, bekommt es Lob und ein Leckerli. Wichtig: Beides muss sofort erfolgen, damit das Kaninchen den Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der Belohnung versteht. Klappt es nicht, versucht man es beim nächsten Mal einfach wieder. So gewöhnen sich die Tiere nach und nach an die Toilette und suchen sie bald von selbst auf.

Wie sieht die optimale Kaninchentoilette aus?
Die ideale Kaninchentoilette hat einen eher flachen Rand und bietet den Tieren reichlich Platz. Auch ein niedriger Einstieg hat sich bewährt. Als saugstarke Einstreu eignen sich beispielsweise Holzspäne oder Holzpellets, abgedeckt mit einer Schicht Stroh oder Heu.

Die tägliche Reinigung sorgt für die notwendige Hygiene. Dabei verschmutztes Heu gegen frisches austauschen, gerade in der Anfangsphase aber gern einige frische Kötel als Duftmarke liegen lassen. Einmal wöchentlich sollte das Klo mit Essigwasser desinfiziert werden.

Wie sieht das ideale Hamstergehege aus?

Gold- und Zwerghamster legen in der freien Natur viele Kilometer zurück und brauchen auch in ihren vier Wänden viel Bewegung. Zudem sind die quirligen Vierbeiner Beutetiere und Einzelgänger. Damit sich der kleine Schützling in seinem Zuhause wohlfühlt, müssen sowohl die Größe als auch Einrichtung des Geheges seinen Bedürfnissen entsprechen. Hierfür eignen sich Versteck- und Klettermöglichkeiten sowie ein Hamsterlaufrad. Ebenso wichtig ist Entspannung und Ruhe. Dafür braucht der Hamster ein Schlafhäuschen – oder erbaut sich aus Heu, Stroh oder spezieller Hamsterwatte selbst eines. Der Boden des Hamsterheims sollte aus stabilem Plastik und am besten mit saugfähiger Kleintierstreu aus dem Fachhandel bedeckt sein. So lässt sich das Hamstergehege am einfachsten sauber halten. Die Einstreu kann aus Sägespänen, Heu oder Stroh bestehen und sollte nicht übermäßig stauben, denn dies könnte bei den Tieren Belastungen der Atemwege oder Augenentzündungen hervorrufen. Futter- und Trinknapf beziehungsweise Trinkautomat gehören selbstverständlich zur Grundausstattung dazu. Wichtig: Die Hamsterbehausung muss ausbruchsicher sein. Denn mit seinen scharfen Nagezähnen kann sich ein Hamster fast überall durchbeißen. Grundsätzlich sollte das Kleintierheim an einem luftigen, doch zugfreien Ort platziert und gleichmäßig temperiert sein. Idealerweise steht es mit einer oder sogar zwei Seiten an der Wand, sodass sich die Tiere geschützt fühlen und „Rückendeckung“ haben. Das Gehege sollte an einem ruhigen Ort und fern von Küchendunst und Zigarettenrauch stehen.

Wie füttere ich mein Kaninchen im Winter?

Auch in der Winterzeit, ist bei Kaninchen auf eine vielseitige Ernährung zu achten. Neben reichlich Heu, sollten zudem frisches Gemüse und in Maßen auch Obst zur Verfügung gestellt werden. Doch nicht jedes Frischfutter eignet sich, um die Langohren gesund zu erhalten.

Gerade im Winter fällt das Futterangebot für Kaninchen anders als zur warmen Jahreszeit aus. Frisches Gras und saftige Kräuter sind häufig Mangelware. Für die so genannten Blattfresser gehören Salat, Gemüse und Gräser dennoch zu einer ausgewogenen Ernährung.

Wie viel Frischfutter braucht ein Kaninchen?
Das Frischfutter sollte zu zwei Dritteln aus strukturiertem Grünfutter (Gräser, Kräuter und Blätter von Kohlsorten) und zu einem Drittel aus Gemüse (Kohlrabi, Brokkoli und Möhren) bestehen. Wichtig ist dabei allerdings, die Tiere allmählich, über einen Zeitraum von mehreren Wochen, an neues Gemüse zu gewöhnen. Bei einer vermehrten Fütterung von Kohl können sich Gase im Magen-Darm-Trakt entwickeln und es kann zu schmerzhaften Blähungen bis hin zu gefährlichen Störungen der Darmflora kommen.

Darf mein Kaninchen Karotten essen?
Bei Karotten sollten nicht die Knollen, sondern überwiegend die Blätter verfüttert werden. Das Möhrengrün ist für Kaninchen deutlich verträglicher als die Karotte. Dasselbe gilt für Gemüsesorten wie Kohlrabi, Brokkoli oder Sellerie. Das Grünfutter ist dabei vor dem Füttern abzuwaschen, um mögliche Schadstoffe wegzuspülen. Abtrocknen muss man die Blätter nicht unbedingt – die zusätzlichen Wassertropfen sorgen dafür, dass die Kaninchen auch genug Flüssigkeit zu sich nehmen.

Darf ich Obst an meine Kaninchen verfüttern?
Neben den Hauptbestandteilen Heu, Salat und Gemüse kann als Nascherei zwischendurch auch mal ein kleines Stück Obst verfüttert werden. Hierfür eignen sich heimische Obstsorten wie Äpfeln oder Birnen. Tropische Früchte wie Ananas oder Bananen enthalten dagegen viel Zucker und sind zudem schwer verdaulich für die Langohren.

Kaninchen: Wintervergnügen im Außengehege

Vom Winterfell gut gewärmt, können Kaninchen auch in der kalten Jahreszeit in ihrem Außengehege wohnen. Während ihre Menschen es sich bei eisigen Temperaturen lieber in ihren Häusern gemütlich machen, freuen sich Hoppel und Co. über die Ausflüge in den Schnee. Wir erklären, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit die Tiere gesund und munter durch den Winter kommen.

1. Voraussetzung ist: Die Kaninchen haben bereits im Herbst im Außengehege gewohnt und hatten die Möglichkeit, ein wärmendes Winterfell mit dichter Unterwolle zu bilden. Eine Ausnahme sind Langhaarkaninchen. Ihr Fell eignet sich nicht für Nässe und Schnee. Sie müssen für den im Herbst und Winter nach drinnen umziehen.
2. Die Tiere müssen Platz haben, um sich ausreichend bewegen zu können. Denn Bewegung hält warm.
3. Der Stall muss jetzt besonders gut eingestreut werden. Unten Weichholzspäne, darauf Stroh.
4. Die Tiere brauchen einen trockenen Unterstand und ein gut isoliertes Schlafhäuschen.
5. Ideal ist eine beheizte Tränke. Alternativ kann der Trinknapf innerhalb der Schutzhütte aufgestellt werden.
6. Neben Heu eignet sich als Futter ein gemischter Gemüseteller mit Wintergemüse wie Karotten, Fenchel oder Sellerie sowie Kohlrabi- und Wirsingblätter. Die Tiere sollten das Futter mehrmals täglich in kleinen Mengen bekommen, damit es nicht einfriert.
7. Da Kaninchen keine großen Temperaturschwankungen vertragen, sollten sie auf keinen Fall zum Schmusen ins Haus geholt werden und anschließend wieder ins Freie kommen. Ebenso haben Wohnungskaninchen nichts in der kalten Winterluft verloren.

Geht bitte auf Nummer sicher. Fragt den Tierarzt, ob sich die Außenhaltung für eure Vierbeiner eignet. Tiere mit gesundheitlichen Einschränkungen haben besondere Bedürfnisse.

Wie ernähre ich meinen Hamster ausgewogen?

Zu einer ausgeglichenen und gesunden Hamsterernährung gehören ganz unterschiedliche Zutaten. Neben Trockenfutter und tierischem Eiweiß ist knackiges Grün sehr wichtig. Dabei haben frische Gräser, Kräuter & Co. oft auch eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Wie stelle ich die Ernährung meines Hamsters zusammen?
Ein gesunder Speiseplan für Hamster besteht aus unterschiedlichen Zutaten: Dazu gehört ein hochwertiges Trockenfutter, das etwa 50 Prozent des Futteranteils ausmacht. Es beinhaltet Sämereien, Getreide, Trockenkräuter und getrocknetes Gemüse. Daneben brauchen Hamster rund 40 Prozent Frischfutter und etwa zehn Prozent tierisches Eiweiß. Während Trockenfutter und Produkte mit tierischem Eiweiß meist als Fertigprodukte im Zoofachhandel erhältlich sind, lässt sich das frische Grün für Hamster meist unproblematisch vor der Haustür ernten.

Ist Frischfutter gut für die Gesundheit von Hamstern?
Frische Gräser und Kräuter wirken sich auf vielfältige Weise positiv auf den gesamten Organismus des Hamsters aus. Besonders die Verdauung der Nager ist dankbar für einen ausgewogenen Frischfutteranteil. Denn in knackigem Grünfutter steckt ein hoher Wasseranteil. Und da Hamster von Natur aus wenig trinken, sondern ihren Flüssigkeitsbedarf über das Frischfutter decken, trägt seine Fütterung entscheidend zu einer guten Verdauung bei.

Welches Frischfutter eignet sich für mein Kleintier?
Es gibt viele Pflanzen, die für Hamster geeignet sind. Auf einer Wiese findet man nicht nur verschiedene Grassorten, sondern auch Blumen und Kräuter. Es sollte jedoch nur gepflückt werden, was als ungiftig bekannt ist und zweifelsfrei identifiziert werden kann. Mit Löwenzahn, Schafgarbe, Giersch und Gänseblümchen lässt sich der Speiseplan des Hamsters gut bereichern. Wichtig ist, nicht am Straßen- oder Wegesrand zu pflücken. Dort können sich Abgasrückstände oder Hundekot befinden. Außerdem sollte man sicher sein, dass Wiesen weder gedüngt noch gespritzt sind.

Sind Gräser und Kräuter gut für die Gesundheit?
Das Wichtigste vorweg: Eine ausgewogene Grünfütterung kann den Besuch beim Tierarzt nicht ersetzen. Sie kann aber dazu beitragen, gesundheitliche Probleme der Nager zu vermeiden. Denn fast allen Pflanzen und Kräutern wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Vielfach sind es die in den Pflanzen enthaltenen Vitamine und Mineralien, die den Organismus und den Stoffwechsel des Hamsters insgesamt positiv unterstützen. Außerdem enthalten viele Wiesengräser wichtiges Eiweiß.

Wie pflege ich das Fell von Kleintieren?

Kaninchen, Hamster und Co. kümmern sich in der Regel selbst um ihre Hygiene. Nur wenn sie krank sind oder ein langes Fell haben, kann Hilfe durch die Tierhalter notwendig werden. Aber Vorsicht – nicht alle Mittel dienen dem Zweck.

Welche Rolle spielt das Gehege?
Heimtiere brauchen eine saubere Umgebung. Der Reinigungsaufwand variiert hierbei je nach Tierart. Kaninchen benutzen meist eine feste Stelle oder Toilette, die täglich gereinigt werden sollte. Meerschweinchen hinterlassen hingegen Kot und Urin im gesamten Gehege. Daher ist auch hier tägliches Entfernen notwendig, die Reinigung vom gesamten Gehege reicht wöchentlich. Hamster und Mäuse verhalten sich ähnlich. Aufgrund ihrer Größe ist der Reinigungsaufwand jedoch geringer. Die festen Kötel lassen sich leicht entfernt.

Muss ich Kleintiere bürsten?
Kaninchen und kleine Nagetiere haben von Natur aus ein pflegeleichtes und kurzes Fell. Manche Zuchtrassen sind jedoch langhaarig und benötigen regelmäßige Unterstützung. Hier muss das Fell gebürstet und manchmal sogar geschoren werden, um Verfilzungen durch Urin und Hautentzündungen zu vermeiden. Je nach Länge des Fells variiert der Pflegeaufwand von täglich bis wöchentlich.

Muss ich mein Kleintier baden?
Wasser sollte nur bei hartnäckigen Verschmutzungen eingesetzt werden, beispielsweise bei Durchfall oder verklebtem Fell. Kaninchen und Hamster mögen es zwar nicht, gewaschen zu werden, aber manchmal ist es unvermeidlich. Dabei sollte nur die verschmutzte Stelle sanft gereinigt werden und nicht das ganze Tier. Danach muss das nasse Areal sorgfältig getrocknet werden, um Unterkühlungen und Hautentzündungen zu vermeiden. Im Sommer besteht sonst auch die Gefahr, dass Fliegen ihre Eier in das feuchte Fell legen.

Hat mein Kleintier Parasiten?
Putzt oder kratzt sich ein Heimtier verstärkt, kann es sich um einen Parasitenbefall durch Flöhe oder Läuse handeln. Mitunter sind Flöhe oder deren Kot auch als kleine schwarze Punkte zu erkennen. Bei manchen Arten können auch die Menschen betroffen sein. Fällt ein Befall beim Heimtier auf, sollte man sich und Kinder, die sich um das Tier kümmern, untersuchen. Wenn die Tiere frei herumlaufen, ist außerdem die Umgebung zu säubern.

Der Tierarzt behandelt Hamster, Meerschweinchen und Co. gezielt gegen den Befall. Danach sind die tierischen Mitbewohner dann wieder selbst in der Lage, sich um ihr Fell zu kümmern.

Brauchen Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster Artgenossen?

Sollen Kaninchen, Meerschweinchen oder ein Hamster mit ins Haus oder in die Wohnung einziehen? Dann ist es wichtig zu wissen, dass diese vermeintlich pflegeleichten Tiere unterschiedlich gesellig sind und spezielle Anforderungen an ihre Mitbewohner stellen.

Wie sieht die ideale Wohngemeinschaft für Kaninchen und Meerschweinchen aus?
Kaninchen und Meerschweinchen sollten immer in Gruppen gehalten werden, damit sie ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Dazu zählen etwa Fellpflege, Kommunikation und gemeinsames Spielen. Der Mensch kann dies nicht vollständig ersetzen. Wichtig ist, dass es sich jeweils um eine reine Kaninchen- oder Meerschweinchengruppe handelt. Denn Kaninchen und Meerschweinchen verhalten sich grundlegend anders: Die eine Tierart versteht die Kommunikation der anderen nicht.

Kaninchen etwa brauchen mindestens einen Partner. Idealerweise bilden ein Weibchen und ein kastriertes Männchen ein Paar.

Meerschweinchen sollten sogar in Gruppen von drei bis fünf Tieren leben. Ein kastriertes Männchen und mehrere Weibchen passen dabei am besten zusammen. Aber auch mehrere kastrierte Böcke können als reine Männchengruppe miteinander harmonieren.

Was ist bei der Vergesellschaftung von Kaninchen und Meerschweinchen zu beachten?
Soll ein neues Tier zu einer bestehenden Kaninchen- oder Meerschweinchengruppe hinzukommen, ist es ratsam, die Tiere langsam und behutsam aneinander zu gewöhnen. Eine neutrale Umgebung, das heißt außerhalb des gewohnten Geheges, und ausreichend Platz sind wichtig, um Konflikte zu minimieren. Beobachten Sie sorgfältig, wie die Tiere miteinander umgehen – und greifen Sie bei aggressivem Verhalten oder Verletzungen ein.
Jungtiere lassen sich in der Regel besser in eine bestehende WG integrieren als erwachsene Tiere.

Wie wollen Hamster leben?
Im Gegensatz zu Kaninchen und Meerschweinchen sind Hamster klassische Einzelgänger. Sie verhalten sich in der Regel territorial und fühlen sich in ihrem eigenen Revier am wohlsten. Daher sollten sie besser einzeln gehalten werden. Werden sie zusammen mit anderen Hamstern gehalten, kann es zu Revierkämpfen und sogar zu Verletzungen kommen.

Farbratten: sozial, neugierig und verschmust

Wilde Plagegeister, die im Kanal leben und Müll fressen: Bei Ratten haben viele solche Bilder im Kopf. Skeptiker sollten jedoch nicht alle Ratten in einen Topf werfen. Denn die Heimtier- oder auch Farbratte ist unbedingt von der Wildratte zu unterscheiden. Alle heute als Heimtiere gehaltenen Ratten sind zahme und sympathische Tiere. Sie gehen auf Wanderratten zurück, die man ab dem 19. Jahrhundert zähmte.

Doch es gibt immer wieder Vorurteile gegen die kleinen Nager mit den dunklen Knopfaugen. Dabei sind Farbratten, die für die Heimtierhaltung gezüchtet wurden, reinliche und freundliche Tiere. Zudem übertragen sie keine Krankheiten.

Bei der Zucht dieser Rattenstämme wurde von Anfang an besonders auf ein friedfertiges und zutrauliches Wesen geachtet. Sie verhalten sich dem Menschen gegenüber anhänglich und liebenswert. Die meisten Ratten schmusen zum Beispiel gern. Auch im Rudel verhalten sich diese Tiere friedlich und ausgesprochen sozial. Gemeinsam suchen sie nach Futter, erledigen zusammen viele Aufgaben und unterstützen sich gegenseitig. Weibchen helfen Müttern mit ihren Jungen oder versorgen sie, wenn die Mutter stirbt. Sie zeigen sich auch oft gegenseitig ihre Zuneigung: Sie erkennen sich am Geruch, lecken und beknabbern sich gegenseitig das Fell. Ratten sind zudem intelligent, neugierig, aktiv und lernwillig – ideale Voraussetzungen für ein Heimtier.

Aber auch wenn die Tiere dem Menschen sehr zugewandt sind: Sie brauchen ihre Artgenossen und müssen stets in einem kleinen Rudel leben. Besteht dies aus männlichen und weiblichen Tieren, sollten die Böcke rechtzeitig kastriert werden, damit es nicht zu ungewolltem Nachwuchs kommt.

Die Dos and Dont’s der Farbrattenhaltung

Sie ist verspielt, anhänglich und überaus reinlich: die Farbratte. Deshalb hat der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe sie zum Heimtier des Jahres 2025 gekürt.

Zu Recht, wie wir finden. Denn Farbratten sind nicht nur intelligent, sie bauen auch eine Bindung zu „ihren“ Menschen auf: Die soziale Interaktion mit Menschen bereichert den Alltag der Tiere, wenn sie richtig mit den Nagern umgehen. Das haben wissenschaftliche Studien gezeigt. So klettern die Ratten beispielsweise gerne auf Hände, Arme oder Schultern ihrer Halter. Dabei geben sie Geräusche von sich, die Wohlbefinden ausrücken.

Hier die Dos and Dont’s der Farbrattenhaltung:

  • Damit die Tiere sich wohlfühlen, müssen sie stets in einem kleinen Rudel von mindestens drei, besser noch vier Tieren gehalten werden. Sind männliche und weibliche Tiere dabei, sollten die Böcke rechtzeitig kastriert werden. Sonst kommt es oft rasch zu ungewolltem Nachwuchs.
  • Das Gehege sollte groß sein und drei bis fünf Ebenen umfassen, damit die Tiere genug Platz haben und auch klettern können. Seile, Kletterstangen, Leitern, Röhren und Häuschen zum Verstecken sowie Nagematerial gehören zur Ausstattung ebenso dazu wie Trink- und Futternäpfe.
  • Täglicher Auslauf in einem sicheren und abgegrenzten Bereich ist wichtig, denn Farbratten sind sehr bewegungsfreudig. Achtung: Laufräder für Kleinsäuger eignen sich nicht.
  • Die Tiere ernähren sich überwiegend vegetarisch. Körnermischungen mit viel getrocknetem Gemüse sind die tägliche Basis für eine ausgewogene Ernährung. Hinzu kommen einmal täglich frisches Obst, Gemüse und Kräuter. Ein- bis zweimal in der Woche brauchen die Tiere zusätzlich auch Eiweiß. Dazu eignen sich fettreduzierter Quark und Joghurt oder Mehlwürmer.
  • Farbratten sind sehr reinlich und intelligent. Sie können lernen, eine Schale mit Einstreu als Toilette zu nutzen.
  • Eine Ratte sollte man niemals am Schwanz hochheben. Das kann zu Verletzungen an den empfindlichen Wirbelköpern führen.

Wenn ein Meerschweinchen stirbt – Neuer Partner vertreibt Einsamkeit

Meerschweinchen-WG, damit sie sich wohlfühlen. Da die Tiere soziale Bindungen aufbauen, bedeutet der Tod eines Artgenossen für die zurückbleibenden Vierbeiner Stress pur. Man könnte auch sagen, die Tiere trauern.

Ein neuer Partner gegen Einsamkeit

Um die entstandene Lücke zu schließen ist es wichtig, dass baldmöglichst ein neuer Partner in das Meerschweinchengehege einzieht. Das gilt besonders dann, wenn die Meeri-WG nur aus wenigen Tieren oder sogar nur aus zwei Tieren bestand.

Tipps zur Vergesellschaftung

Bei der Auswahl des neuen Meerschweinchens spielen Geschlecht, Alter und Charakter der Tiere eine Rolle. Am besten ist es, wenn das neue Meerschweinchen dasselbe Geschlecht hat wie das verstorbene. Aber letztendlich muss es einfach passen. Ein sehr junges und quirliges Tier kann einem Meerschweinchensenior schon mal auf die Nerven gehen. Deshalb ist ein ähnliches Alter bei der Vergesellschaftung oft von Vorteil. Andererseits fügen sich junge Meerschweinchen schneller in eine bestehende Gruppe ein.

Am harmonischsten sind Gruppen mit einem kastrierten Männchen und mehreren Weibchen. Aber auch gemischte Gruppen mit mehreren kastrierten Böckchen und vielen Weibchen können gut funktionieren. Dann sollten aber auf ein Männchen mindestens zwei bis drei Weibchen kommen, damit es keinen Streit um die Weibchen gibt. Eine reine Männer-WG ist dann möglich, wenn alle Böcke kastriert sind. Das minimiert das Konfliktpotenzial. Reine Männchengruppen sind aber eher etwas für erfahrene Tierfreunde. Reine Weibchengruppen sind untereinander oft etwas zickig, können aber bei einem ausreichend großem Gehege dennoch gut miteinander leben.

Es braucht Ruhe und Zeit, bis sich die zurückgebliebenen Tiere an den neuen Gefährten gewöhnt haben. Manchmal dauert es Stunden, manchmal ein paar Tage, bis die Rangfolge unter den Tieren geklärt ist. Geduld ist deshalb gerade in der Anfangszeit ein guter Ratgeber. Solange es nicht über Wochen zu immer wiederkehrenden Streitigkeiten unter den Tieren kommt, sollte man einfach abwarten.

Leben mit Kleintieren

Hamstersprache richtig deuten

Hamster sind überzeugte Einzelgänger und pflegen – anders als Meerschweinchen, Kaninchen oder Ratten – keine freundschaftlichen Beziehungen zu ihren Artgenossen.

Deshalb legen Hamster auch keinen Wert darauf, miteinander zu kommunizieren, um eine Beziehung aufzubauen. Im Gegenteil: Die meisten ihrer Lautäußerungen dienen dazu, sich abzugrenzen, zu verteidigen oder gar zu bekämpfen. Auch die Körpersprache der kleinen Nager ist hauptsächlich darauf ausgerichtet, Rivalen oder Feinde abzuwehren.

Doch keine Sorge. Hamster sind keine kleinen Monster: Mit Geduld und Leckerlis wird auch solch ein Eigenbrötler zutraulich und handzahm. Aber man muss seine Grenzen respektieren und dazu muss man seine Signale richtig deuten können.

Hier ein kleiner Grundkurs in Hamstersprache:

  • Fauchen, Brummen und Zähneklappern sind eindeutige Signale: „Ich fühle mich bedroht!“ – von anderen Artgenossen oder dem Menschen.
  • Quieken bedeutet: „Ich habe Schmerzen oder große Angst!“
  • Sich-auf-die-Hinterbeine-stellen: Wenn der Hamster dabei seine Zähne zeigt, die Pfötchen hebt und das Fell sträubt, ist das kein neugieriges „Männchen machen“, um die Lage zu erkunden. Es ist vielmehr eine Abwehrhaltung: „Ich wittere dich, will dir imponieren. Notfalls stelle ich mich dem Kampf mit dir.“
  • Auch das Aufblasen der Backentaschen ist ein Zeichen von Abwehr und Imponiergehabe: „Du bist mein Feind. Ich mach’ mich vor dir größer als bin. Beeindruckt?“
  • Wenn er neugierig ist oder vorsichtig ein neues Gebiet erkundet, bewegt er sich flach auf dem Boden mit leicht erhobenem Kopf: „Ich will nicht gesehen werden …“
  • Der Hamster streckt sich nach ausgiebigem Schlaf vor seinem Häuschen aus: „Ich fühl’ mich hier sicher.“
  • Das Tier gähnt herzhaft und betreibt ausgiebig Körperpflege: „Es droht keine Gefahr. Dann kann ich ja entspannen.“

Der Hamster springt ausgelassen in die Luft: „Ich habe super Stimmung und freu’ mich des Lebens!“

Ist mein Kind bereit für eine Maus?

Mäuse sind niedlich – aber nicht nur: Sie binden sich oft eng an ihre Menschen und können Verantwortungsbewusstsein bei Kindern schon früh fördern. Wer einige Ratschläge beachtet, kann viel Freude an den kleinen Wesen haben.

Wie alt sollten Kinder für Mäuse sein?
Ob ein Kind bereit für ein Heimtier ist, können Eltern am besten individuell beurteilen – es gibt keine feste Altersgrenze. Tendenziell eignen sich Mäuse aber eher für ältere Kinder, da sie nachtaktiv sind und erst spät am Tag aktiv werden.

Es ist wichtig, dass Kinder die Tiere schon angemessen behandeln können und nicht grob anfassen. Zudem benötigen Mäuse genügend Ruhe. Ältere Kinder verstehen oft besser, dass zu viel Kontakt Stress für das Tier bedeuten kann.

Wie kann ich die Kind-Maus-Beziehung fördern?
Hierfür ist es wichtig, dass die Eltern den Umgang mit dem Heimtier genau anleiten: Sie sollten stets beaufsichtigen, auf Fehler aufmerksam machen und schnell reagieren. Da Mäuse sehr schreckhaft sind, brauchen sie genügend Zeit, um sich einzugewöhnen. Vor allem sind Mäuse scheu. Plötzliche Bewegungen von oben und laute Geräusche können die Tiere schnell verängstigen.

Wenn man Leckerbissen aus der Hand füttert, werden die Tierchen aber in der Regel schnell zahm. Eine Hand in Form einer Höhle bietet den Mäusen die Möglichkeit, sich zu verstecken und Kontakt mit ihren Menschen aufzunehmen. Eine wichtige Grundregel ist dabei immer, dass das Kind nur Kontakt anbietet und es der Maus überlässt, ob sie sich freiwillig nähert.

Können Kinder mit Mäusen spielen?
Mäuse sind kein Spielzeug. Daher dürfen sie niemals grob, zu intensiv oder gegen ihren Willen angefasst werden. Wird eine Maus mit der Zeit zutraulich, lässt sie sich dennoch streicheln. Für den Großteil des Tages sollte sie aber in ihrem großen Gehege viele Möglichkeiten zum Klettern und Spielen finden und sich mit Artgenossen beschäftigen.

Mäuse zu beobachten ist toll. Denn die Tiere sind sehr aktiv und zeigen oft interessante Verhaltensweisen – besonders, wenn beim Freilauf spezielle Spielplätze und tiergerechtes Spielzeug angeboten werden.

Was muss ich noch vor der Anschaffung beachten?
Mäuse sind Gruppentiere. Sie artgerecht zu halten, heißt also mindestens zu zweit. Wenn sie allein gehalten werden, kann dies zu Einsamkeit, Stress und Verhaltensstörungen führen.

Außerdem sollten sich Eltern über mögliche Qualzuchten informieren, um gesunde Tiere auszuwählen: Bestimmte Farbvarianten und Zuchtrassen neigen zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Ist mein Kind bereit für ein Kaninchen?

Ist mein Kind bereit für ein Kaninchen?

Ausgeglichen, schlau und kuschelig weich: Kaninchen können eine gute Ergänzung für die eigene Familie sein. Doch vor der Anschaffung sollte überlegt werden, ob das Kind schon bereit dafür ist und ob es die Verantwortung für Heimtiere mit elterlicher Unterstützung übernehmen kann.

Warum kommen Kaninchen immer mindestens im Doppelpack?
Kaninchen sind soziale Tiere, daher sollten sie besser zu mehreren gehalten werden. In Einzelhaltung fühlen sie sich oft einsam oder ihnen ist langweilig. Fehlt der Platz oder ist aus anderen Gründen die Haltung von zwei oder mehr Kaninchen nicht möglich, ist abzuwägen, ob ein Kaninchen als Heimtier überhaupt infrage kommt. Denn die artgerechte Haltung und das Wohlbefinden der Tiere sollten immer im Vordergrund stehen.

Wann ist mein Kind bereit für Kaninchen?
Kaninchen benötigen täglich Beschäftigung und Pflege. Kinder sollten daher in der Lage sein, sich gewissenhaft um die Tiere zu kümmern. Kinder ab zehn Jahren haben meist schon ein Verständnis für deren Bedürfnisse – natürlich mit Unterstützung ihrer Eltern. Denn die Verantwortung für Heimtiere liegt immer bei den Erwachsenen.

Außerdem können Kaninchen bis zu zwölf Jahre alt werden. So ist zu bedenken, ob die Heranwachsenden dann immer noch Interesse für ihre Heimtiere haben werden.

Wie gewöhnen sich Kaninchen und Kinder aneinander?
Bevor die kecken Hoppler einziehen, sollten sich Eltern und Kinder informieren, wie diese artgerecht gehalten werden. Wichtig ist, die Körpersprache von Kaninchen deuten zu können, um Unwohlsein und Stress rechtzeitig zu erkennen.

Die Tiere sollten von sich aus den Kontakt aufnehmen und nicht gleich mit Zuwendungen überschüttet werden. Um die Kaninchen an Menschen zu gewöhnen, bietet sich an, ihnen kleine Leckerchen aus der Hand zu reichen. Mit ein wenig Geduld lassen sich die meisten Tiere nach einer Weile vorsichtig streicheln. Sie mögen es aber nicht, festgehalten zu werden – auch nicht auf dem Arm oder Schoß.

Wo wohnen Kaninchen am besten?
Ein Gehege von mindestens sechs Quadratmetern ist ideal für Kaninchen. Es kann im Kinderzimmer aufgestellt werden, da sich Kaninchen in der Regel schnell an die Schlafgewohnheiten ihrer Menschen anpassen. Den Großteil der Zeit sollten die Kaninchen allerdings frei herumlaufen können – etwa in einem eigenen Kaninchenzimmer oder in einem großzügig abgetrennten Bereich.

 

Darf ich Kleintiere in Mietwohnungen halten?

Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen, aber auch Ziervögel, Zierfische oder Terrarien-Tiere dürfen grundsätzlich auch ohne Zustimmung des Vermieters in Mietwohnungen gehalten werden – solange keine Belästigungen anderer Mieter oder Schäden an der Wohnung zu erwarten sind.

Eine Erlaubnis für das Halten von Kleintieren muss nicht vom Vermieter eingeholt werden. Dies hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits in den 90er Jahren in seinem Urteil (BGH Urt. V. 20.01.1993, Az: VIII ZR 10/92) entschieden. Zur Begründung wird ausgeführt, dass die Haltung von kleineren Tieren zum vertragsgemäßen Gebrauch der Wohnung gehört. Auch Hunde und Katzen dürfen grundsätzlich nicht verboten werden. Jedoch gibt es für diese Vierbeiner gesonderte Entscheidungen.

Welche Kleintiere können problemlos gehalten werden?
Zu den Kleintieren gehören laut BGH solche, die in geschlossenen Behältnissen gehalten werden, also nicht frei in der Wohnung oder dem Haus umherlaufen. Darunter fallen zum Beispiel Hamster, Kaninchen, Meerschweinchen, Rennmäuse, Schildkröten, Zierfische, Wellensittiche und ähnliche Tiere. Hier geht man davon aus, dass diese Tiere weder Schäden in der Wohnung anrichten, noch Nachbarn belästigen.

Die Erlaubnis der Kleintierhaltung besteht allerdings unter der Voraussetzung, dass die Tiere die anderen Mieter nicht stören oder für diese eine Bedrohung darstellen. In dem Fall dürfte der Vermieter auf eine Abschaffung der Tiere bestehen. Wird diese ignoriert, ist unter Umständen auch eine Kündigung der Wohnräume zulässig.

Muss ich für die Haltung von Kleintieren die Erlaubnis vom Vermieter einholen?
An und für sich sind moderate Tiergeräusche wie Vogelgezwitscher in der Wohnung kein Problem. Ausschlaggebend ist nur, dass eher lautere Geräusche nicht ununterbrochen – Tag und Nacht – stattfinden und gesetzlich vorgegebene Ruhezeiten eingehalten werden können. Bei Tieren die permanent laut sind, etwa ein Papagei der durchgängig pfeift, muss dagegen die Erlaubnis vom Vermieter eingeholt werden.

Bei Tieren, die zum Beispiel giftig, gefährlich oder exotisch sind, wie Spinnen oder Schlangen, oder besondere Klimabedingungen benötigen, die eine Veränderung der Mieträume nach sich zieht, ist ebenfalls die Zustimmung vom Vermieter notwendig. Gleiches gilt, wenn die Anzahl der Tiere gemessen an der Wohnungsgröße für die Tiere keine artgerechte Haltung mehr ermöglicht oder etwa eine Zucht der Tiere angestrebt wird. Die Nutzung der Räume als Wohnraum gegenüber der Tierhaltung also in den Hintergrund tritt. Exakte Regelungen, wie viele Haustiere ein Mieter haben darf, gibt es aber nicht.

Auch der Geruch kann relevant sein: Eventuelle Geruchsbelästigungen können anhand von Vorgaben aus dem Bundesimmissionsschutzgesetzes geprüft werden. Oft ist die Feststellung einer Beeinträchtigung wegen Lärm oder Gerüchen aber in Grenzfällen schwer zu entscheiden, da hier die individuelle subjektive Wahrnehmung des Betroffenen eine große Rolle spielt.

Bei einigen Tierarten gelten Ausnahmeregelungen. So sind bis zu fünf Chinchillas in der Wohnung erlaubt (AG Hanau 90 C 1264/99-90). Auch wenn Ratten zu den Kleintieren gehören, darf der Vermieter eine Haltung in der Wohnung aber verbieten. Grund: Die Tiere lösen unter Umständen Ekelgefühle bei den Nachbarn aus (LG Essen 1 S 497/90 WM 91,340). Ebenso sind Frettchen keine Kleintiere, die immer erlaubt sind. So muss der Mieter die Zustimmung vom Vermieter einholen, wenn die Anzahl der Tiere drei Frettchen übersteigt (AG Berlin-Neukölln 2 C 340/11).

Darf ich ein Kleintiergehege in den Gemeinschaftsgarten stellen?

In Wohnungen bedarf die Kleintierhaltung – zum Beispiel von Hamstern oder Vögeln – keiner Genehmigung des Vermieters. Will der Tierhalter seinen Lieblingen allerdings in einem Gehege im Gemeinschaftsgarten Auslauf verschaffen, darf er dies nur tun, wenn sowohl alle Mieter als auch der Vermieter dem zustimmen. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass diese Genehmigung jederzeit widerrufen werden kann – und zwar fristlos. Zwar muss der Vermieter die Rücknahme der Erlaubnis begründen, aber oft genügt es auch, dass ein Mieter seine Meinung ändert oder er bzw. der Vermieter sich von Dreck oder Geräuschen gestört fühlt.

Wenn sich ein Mieter über die Tierhaltung im Gemeinschaftsgarten beschwert, muss der Vermieter grundsätzlich auf die Beschwerde eingehen und eine eventuell erteilte Erlaubnis widerrufen. Tut er dies nicht, hat der Mieter das Recht, eine Mietminderung vorzunehmen. Leider gibt es zur Höhe der Mietminderung in diesen Fragen keine Grundsatzurteile.

Wo kann ich mich als Mieter informieren, ob eine Kleintierhaltung im Gemeinschaftsgarten möglich ist?
In vermieteten Mehrfamilienhäusern liegt nicht nur jeder Partei ein Mietvertrag, sondern meist auch eine detaillierte Hausordnung vor. Häufig ist in dieser schon vieles im Detail geregelt. Etwa ob und in welcher Form Mieter den Gemeinschaftsgarten nutzen können, ob Tierhaltung dort gestattet ist und in welchen Fällen zuvor das Einverständnis des Vermieters einzuholen ist. Fragen lohnt sich aber in jedem Fall, auch, wenn die Hausordnung bereits Passagen über die Nutzung von Gemeinschaftsgärten enthält. Erhält der Mieter auf seine Anfrage keine Antwort, sollte er erneut schriftlich anfragen und eine angemessene Frist für die Beantwortung setzen – zwei Wochen beispielsweise. Äußert sich der Vermieter weiterhin nicht, kann der Mieter dies als stillschweigendes Einverständnis auslegen.

Benötigt es auch bei einer Eigentumswohnung Zustimmung?
Lebt der Tierhalter in einer Eigentumswohnung, greift bei der Frage nach der Nutzung des Gemeinschaftsgartens das Wohnungseigentumsgesetz: Darin ist geregelt, was als gemeinschaftliche Fläche und was als sogenanntes Sondereigentum gilt. Wird nur das Sondereigentum genutzt und treten für die übrigen Eigentümer keine Geruchs- oder Geräuschbelästigungen auf, steht einer Nutzung durch Aufstellen von Gehegen nichts im Wege. Das Aufstellen von Gehegen auf Gemeinschaftsflächen dagegen ist nur mit einem Mehrheitsbeschluss der Eigentümer möglich.

Hafte ich dafür, wenn mein Kleintier einen Schaden anrichtet?

Zernagt mein Kaninchen etwa den teuren Pullover einer Freundin, muss der Heimtierhalter für den entstandenen Schaden aufkommen. Bei Kleintieren greift hierbei die private Haftpflichtversicherung

Die Haftung des Tierhalters ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 833) geregelt. Demnach ist der Tierhalter dazu verpflichtet, für jeglichen durch das Heimtier entstandenen Schaden aufzukommen.

Durch Kleintiere verursachte Schäden werden im Rahmen der privaten Haftpflichtversicherung übernommen. Zu den Kleintieren gehören dabei alle Tiere bis zur Größe einer Katze, wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Wellensittiche. Der Versicherungsschutz gilt auch für Schäden, die außerhalb der eigenen vier Wände, etwa durch eine Freigänger-Katze, verursacht werden. Vorausgesetzt natürlich, dass der Tierhalter eine Privathaftpflichtversicherung  auch abgeschlossen hat.

Anders ist es bei exotischen Tieren wie Schlangen oder Spinnen. Bei diesen Tieren sollte der Tierfreund einen Blick ins Kleingedruckte seiner Versicherung werfen. Nur in einigen Tarifen ist die erlaubte Haltung solcher Tiere mitversichert.

Welche Temperaturen brauchen Kaninchen, Meerschweinchen und Co. in der Wohnung?

Angesichts der steigenden Energiepreisen erwägen viele Menschen, ihre Wohnräume weniger zu heizen. Aber wie kommen kleine Säugetiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen mit dieser Umstellung zurecht?

Keine Sorge, Kleintiere wie Meerschweinchen, Hamster und Kaninchen sind von Natur aus gut auf kühle Temperaturen vorbereitet. Neben ihrem schützenden Fell können die Tiere ihre Körpertemperatur selbst regulieren. Unterkühlung spielt bei diesen Säugetieren kaum eine Rolle – im Gegensatz zur Überhitzung im Sommer, die gravierende Folgen haben kann.

Bei welcher Temperatur fühlen sich Kleintiere wohl?
Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster kommen mit den üblichen Raumtemperaturen gut zurecht, auch wenn diese um ein oder zwei Grad gesenkt werden. Temperaturen, bei denen Menschen gut in ihrer Wohnung leben können, sind daher in der Regel auch ausreichend für Meerschweinchen und Co. Zugluft hingegen sollte vermieden werden.

Brauchen neugeborene Kleintiere zusätzliche Wärme?
Der Nachwuchs von Meerschweinchen kommt bereits nahezu vollständig entwickelt und mit guter Behaarung auf die Welt. Bei Kälte brauchen sie also keinen besonderen Schutz. Auch für Kaninchen ist die Umstellung kein Problem, selbst wenn ihre Jungen etwas Hilfe benötigen. Zwar haben sie in den ersten Lebenswochen einen erhöhten Temperaturbedarf, dieser wird allerdings schon durch den Nestbau der Mutter garantiert. Mit Hamstern verhält es sich in dieser Hinsicht ähnlich wie mit Kaninchen.

Haben kranke Kleintiere einen höheren Wärmebedarf?
Im Einzelfall, wenn das Immunsystem des Heimtiers beispielsweise durch eine Krankheit ohnehin geschwächt ist, kann eine Anpassung der Temperatur möglicherweise hilfreich sein. Tierhalter sollten ihre vierbeinigen Mitbewohner daher unabhängig von der Jahreszeit immer genau beobachten und bei Auffälligkeiten reagieren. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann dann beraten und Hinweise geben, ob bei der Zimmertemperatur etwas zu beachten ist.

Wie kann ich meine Kleintiere im Sommer schützen?

Der Sommer kann für Kaninchen, Meerschweinchen und Co. eine Herausforderung sein: Viele Kleintiere sind besonders empfindlich, was Hitze und direktes Sonnenlicht angeht. Doch wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet, kommen sie gesund durch die heiße Jahreszeit. Hier die Tipps.

Ab wann sind hohe Temperaturen kritisch?
Die optimale Temperatur für Kleintiere liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Wird es mehr als 27 Grad warm, kann es kritisch werden: Dann kann es schnell zu einer Überhitzung oder einem Hitzschlag kommen. Anzeichen dafür sind häufig eine lethargische Haltung und eine auffällige Atmung.

Viele Kleintiere können nämlich nicht schwitzen oder wie Hunde hecheln, um ihre Körperwärme zu regulieren. Daher liegt es in der Verantwortung der Tierhalter, den extremen Wetterbedingungen mit entsprechenden Haltungsbedingungen entgegenzuwirken.

Wie richtige ich das Außengehege sicher ein?
In Außengehegen sind schattige Plätze und Rückzugsmöglichkeiten wichtig. Ideal ist beispielsweise der natürliche Schatten von Bäumen oder Büschen. Zusätzlich können Kacheln, Steine und Marmorplatten Abkühlung verschaffen. Dabei ist zu bedenken, dass die Sonne wandert und es immer einen schattigen Platz für die Tiere geben muss.

Wie kann ich meinen Kleintieren Abkühlung bieten?
Eine willkommene Abkühlung bieten mit Eiswürfeln gefüllte Tütchen oder Kühlakkus. Allerdings müssen diese geschützt sein, sodass die Nager sie nicht anknabbern können – etwa unter einer Tonschale. Feuchte Handtücher, über dem Gehege ausgelegt oder etwas kaltes Wasser auf sandigen Abschnitten des Außengeheges können der Hitze ebenfalls entgegenwirken.

Bei Kaninchen hilft auch, die Hand in Eiswasser zu tauchen und dann die Ohren zu streicheln. Denn über ihre gut durchbluteten Ohren können Kaninchen etwas Wärme ableiten.

Zu welcher Tageszeit ist Auslauf erlaubt?
In den Mittagsstunden wird es im Sommer besonders heiß. Ein Ausflug in den Garten ist daher nur am frühen Morgen oder kühlen Abend empfehlenswert. Für den heißen Mittag empfiehlt sich vielmehr ein schattiger Rückzugsort innerhalb der Wohnung. Aber Vorsicht: Klimaanlagen kühlen stark aus, Ventilatoren können Zugluft verursachen und Erkältungen hervorrufen. Der Platz im Haus oder in der Wohnung sollte deshalb ebenfalls mit Bedacht gewählt werden.

Erkrankung der Hamsterbacken erkennen

Das auffälligste Merkmal der Hamster sind ihre einzigartigen Backentaschen, noch vor den kleinen Knopfaugen und dem flauschigen Fell. Die Hamsterbacken sorgen für das typisch pausbäckige Aussehen der kleinen Nager Die Taschen bieten reichlich Platz für Futter, das die Tiere in ihr Nest transportieren und dort verstauen. Das sprichwörtliche Hamstern von Futter kann jedoch unangenehme Folgen haben, wenn die Tiere die falsche Nahrung aufnehmen. Daher ist es wichtig, das richtige Futter anzubieten und regelmäßig die Backentaschen der Nager zu überprüfen.

Kleiner Hamster, große Tasche
Die Backentaschen sind eine Erweiterung der Maulhöhle und befinden sich zwischen Unterkiefer und Schulterblatt. Eine Haut trennt sie von der Mundhöhle. Diese Haut ist ausgesprochen dehnbar. Ein Hamster kann in der Tasche eine ganze Tagesration Futter verstecken. Bei Goldhamstern können das schon mal rund rund 20 Gramm Futter sein – bei einem Körpergewicht von 120 Gramm keine Kleinigkeit.

Richtig ernähren heißt richtig pflegen
Seine Backentaschen pflegt der Hamster selbstständig. Damit der Nager gesund bleibt, ist aber auf die richtige Nahrung zu achten. Schokolade, Gummibärchen und jede Art von Süßspeisen gehören nicht dazu. Das verklebt und verstopft die Backentaschen der Tiere. Also besser auf alles verzichten, was klebrig ist oder weich wird und sich auflöst. Grundsätzlich geeignet sind dagegen Körner und Trockenfutter, zum Beispiel aus dem Zoofachhandel. Das richtige Futter besteht aus 50 Prozent Sämereien, Getreide, Trockenkräutern und getrockneten Gemüsepflanzen. Daneben brauchen Hamster rund 40 Prozent Frischfutter wie Kräuter und Gemüse und etwa zehn Prozent tierisches Eiweiß.

Erkrankungen erkennen
Für eine Erkrankung der Backentaschen gibt es verschiedene Anzeichen. Wenn der Hamster sich mit den Vorderpfoten immer wieder außen über die Backentaschen streicht, oder wenn die Backentaschen ständig gefüllt sind, stimmt etwas nicht. Weitere Zeichen sind ein unangenehmer Geruch aus dem Mäulchen. Oder dass die Maulumgebung feucht und filzig und das Tier lustlos und inaktiv ist. Der Gang zum Tierarzt ist dann die einzig sinnvolle Lösung, denn verklebte Backentaschen können sich entzünden und bereiten dem Tier große Schmerzen.

Ob die Backentaschen verstopft sind, lässt sich leicht prüfen: Dazu wird dem Hamster eine ordentliche Portion Futter vor die Nase gesetzt. Ein gesundes Tier wird die Beute „weghamstern“ und in seinen Backentaschen zum Bau bringen.

Silvester: So kommen die Tiere gut ins neue Jahr

Es kracht, knallt und blitzt: Während wir Menschen zu Silvester ausgelassen feiern und den Jahreswechsel genießen, ist kaum ein Tag im Jahr so anstrengend für Haustiere wie Silvester. Auf die Knallerei reagieren viele Tiere panisch, denn ihr Gehör ist wesentlich besser ausgeprägt als unseres. Geräusche, die wir als vergleichsweise normal empfinden, können Tiere erschrecken. Lichtblitze, Rauch und Brandgerüche können ihnen zusätzlich Angst einjagen, da sie diese ebenfalls sehr viel intensiver wahrnehmen als Menschen. Daher sollten wir die Tiere an Silvester von diesen Einflüssen so gut wie möglich abschirmen.

Was tun, wenn‘s knallt?
Hundefreunde sollten den abendlichen Spaziergang an Silvester etwas vorverlegen. So sind Hund und Halter rechtzeitig vor den ersten Raketenstarts wieder zu Hause. Richtet eurem Vierbeiner am besten einen ruhigen Platz in einem etwas abgelegenen Zimmer ein, wo er so wenig wie möglich vom Feuerwerkslärm mitbekommt.

Katzen suchen sich meist selbst einen ruhigen Rückzugsort. Hierfür kann man ihnen zum Beispiel ausnahmsweise das Schlafzimmer oder gar den Kleiderschrank öffnen. So können sich die Schmusetiger in Kissen und Decken kuscheln und den Jahreswechsel vielleicht sogar einfach verschlafen. Ganz wichtig: Katzen, die Freigang gewohnt sind, sollten in der Silvesternacht im Haus bleiben. Draußen können die geräuschempfindlichen Tiere bei Silvestergeknalle schnell in Panik geraten.

Auch Vögel und Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Goldhamster und & Co. kommen am besten in einem ruhigen, der Straße abgewandten Raum ins neue Jahr. Bei Vögeln bietet es sich außerdem an, ein großes Tuch über die Voliere zu legen. Das verhindert, dass die Tiere nervös werden und wild umherflattern. Ein kleiner Leckerbissen wie Kolbenhirse macht den Gefiederten Zweibeinern eine Freude und lenkt sie zusätzlich von den Aufregungen des Tages ab.

Ob Hund, Katze, Vogel oder Nager: Geschlossene Fenster und Rollläden sperren Lärm und flackerndes Licht aus. Sanfte Beleuchtung und leise Musik sorgen dafür, dass sich die Tiere nicht fürchten. Auch wenn ihr den Jahreswechsel für eure Tiere bestmöglich vorbereitet habt: Silvester bedeutet für die meisten Tiere Stress. Wenn möglich solltet ihr den Abend darum dem Tier zuliebe zu Hause verbringen. Wenn ihr ab und zu nach Hund oder Katze seht und leise mit ihnen sprecht, wirkt dies beruhigend auf die Tiere. Und ihr könnt sehen, ob es euren Lieblingen gut geht.

Die Fischfreunde unter euch brauchen natürlich nicht mit den Aquarienbewohnern zu sprechen. Sie bleiben an Silvester cool, denn trotz Böller und Raketen bleibt es unter Wasser ziemlich still und Druckwellen sind nicht zu erwarten. Trotzdem solltet ihr sicherheitshalber die Fenster schließen und die Vorhänge zuziehen. Das gilt auch für Terrarienbewohner: Schützt die Tiere so gut wie möglich vor Lärm und Blitzen.

Die Tiere alleine lassen

Wie lange kann ich meine Kleintiere alleine lassen?

Während Hunde oder Katzen ihre Halter in den Urlaub begleiten oder eine intensive Betreuung während der Abwesenheit von Herrchen oder Frauchen benötigen, sind kleinere Heimtiere meist weniger anspruchsvoll. Doch auch die Betreuung von Meerschweinchen oder Hamstern sollte bei längerer Abwesenheit sorgfältig geplant werden. 

Bei einem bevorstehenden Urlaub oder einem langen Arbeitstag stellt sich auch bei Haltern von Kleintieren die Frage: Wer versorgt die Tiere während meiner Abwesenheit? Die gute Nachricht: Bei entsprechender Planung können Meerschweinchen und Kaninchen auch mal einen kompletten Tag alleine gelassen werden, Hamster sogar zwei Tage. Ist der Halter über einen längeren Zeitraum nicht zu Hause, sollte ein Tiersitter bei der Betreuung der geliebten Vierbeiner einspringen.

Sollte ich meine Kleintiere während des Urlaubs zu Hause lassen?
Grundsätzlich gilt: Kleintiere fühlen sich zu Hause am wohlsten. Auch wenn sie ihr Gehege als sicheren Rückzugsort haben, stressen sie längere Fahrten mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Befindet sich der Urlaubsort nicht in der Nähe, tut man den Tieren daher einen großen Gefallen, wenn sie in ihrem gewohnten Gehege zu Hause bleiben. Ein liebevoller Tiersitter, etwa ein Nachbar oder ein Freund, sollte dann täglich vorbeikommen, die Vierbeiner füttern und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Hier können Tierfreunde nach Betreuungsangeboten in der Umgebung suchen.

Anders als Hunde oder Katzen, die sehr an ihrem Halter hängen, können Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster unter Aufsicht eines Sitters auch längere Zeit sich selbst überlassen werden. Voraussetzung ist: Die Tiere haben einen tiergerechten Lebensraum, also Gehege, die groß genug für die Tierart und abwechslungsreich eingerichtet sind. Kaninchen leben in der freien Natur in Familienbanden und brauchen den Kontakt zu Artgenossen. Sie sollten daher mit mindestens einem Partnertier gehalten werden. Meerschweinchen fühlen sich in einer Gruppe ab vier Tieren am wohlsten. Eine Ausnahme bildet der Hamster: Dieser ist auch allein glücklich. Ist das gegeben, beschäftigen die Tiere sich miteinander oder gehen auch ohne Menschen ihren täglichen Aktivitäten nach.

Bei einem Tag Abwesenheit: Welches Futter eignet sich am besten? Und wie viel?
Wer weiß, dass er den Tag über unterwegs sein und keine Zeit haben wird, die Tiere zu versorgen, sollte bereits am Morgen ausreichend Futter im Gehege bereitstellen. Möglichst Knollengemüse und Futterarten, die nicht sofort verzehrt werden, sowie Heu und Wasser. Damit kann jede der drei Tierarten im Ausnahmefall 24 Stunden allein bleiben, Hamster sogar bis zu 48 Stunden.

Sind die Tierhalter längere Zeit abwesend, muss ein Tiersitter den kleinen Fellnasen mindestens einmal am Tag frisches Futter bringen, kontrollieren, ob sie fressen und sich bewegen sowie verschmutze Stellen im Gehege reinigen. Da Kaninchen und Meerschweinchen eigentlich mindestens zwei Frischfuttermahlzeiten am Tag brauchen, wäre es natürlich noch besser, wenn der Sitter die Tiere am Morgen und am Abend füttern würde. Und natürlich freuen sich auch Kleintiere über ein wenig Beschäftigung. Denn selbst wenn Meeri und Co. oftmals nicht den Eindruck machen, dass sie während der Abwesenheit des Halters stark leiden, so gibt es auch anhängliche Nager, die ihre Bezugsperson vermissen und sich freuen, wenn er wieder da ist.

Reisen mit Kleintieren

Kann ich mein Kleintier mit in den Urlaub nehmen?

Kleintiere fühlen sich zu Hause am wohlsten. Sie sollten möglichst nicht verreisen, sondern zu Hause betreut werden.
Nur in außergewöhnlichen Fällen, wie etwa ein Ferienhaus in der Nähe mit vorhandenem und sicheren Gehege für Kleintiere, können die Tiere in einer Transportbox mitgenommen werden. Hier gilt es zu beachten, dass Auto- oder Zugfahrten die Tiere sehr stressen! Längere Touren von mehreren Stunden sollten daher unterbleiben.

Das heißt jedoch nicht, dass Tierhalter auf ihren Urlaub verzichten müssen. Wer rechtzeitig plant und sich um einen Betreuer bemüht, kann beruhigt seine Ferien genießen.
Passende Angebote für Tiersitter findet man in unserer Suche für Tierbetreuung.

Betreuung für Kleintiere

Wo/wie kann ich meine Kleintiere betreuen lassen?

Am schönsten ist es für die Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Co., wenn auch während der Betreuung durch einen Tiersitter ihr Leben in gewohnten Bahnen verläuft. Damit der Betreuer seiner Verantwortung vollständig gerecht werden kann, sollte zusätzlich vermerkt werden, welche Aufgaben er übernehmen soll. Wie oft muss das Tier versorgt werden, welches Futter soll es bekommen? Wie sollte es beschäftigt werden und wie oft? Stehen Tierarztbesuche an oder muss das Tier regelmäßig Medikamente erhalten? Die Nummer des behandelnden Tierarztes nicht vergessen. Gibt es irgendwelche Besonderheiten, die beachtet werden müssen? Optimal wäre es, wenn sich Tier und Betreuer schon vor dem Urlaub des Eigentümers kennenlernen. Für Rückfragen und Notfälle sollte der Tiereigentümer die Telefonnummer, unter der er im Urlaub zu erreichen ist, hinterlassen.

Damit die Betreuung während der Abwesenheit einwandfrei funktioniert, sollte der Tiersitter folgendes vorfinden:

  • genügend Heu und Grundnahrung, Einstreu für den Käfig
  • Liste mit Fütterungsgewohnheiten
  • Anweisungen zur Käfighygiene
  • Für Notfälle: Adresse/Telefonnummer vom Tierarzt sowie die Urlaubsanschrift
  • Merkzettel, was bei Auslauf zu beachten ist (z. B. Gefahrenquellen)

Beschäftigung mit Kleintieren

Gehirn-Jogging für Meerschweinchen?

Kleine Kunststücke bereichern den Alltag. Und: Wer rastet, der rostet, sagt ein altes Sprichwort. Das gilt auch für Meerschweinchen. Dabei sind die kleinen Nager sehr spielfreudig, wenn man sich regelmäßig mit ihnen beschäftigt. Die richtigen Spiele festigen die Beziehung zwischen Mensch und Tier, halten die kleinen Nager gesund und fördern zudem die Intelligenz und Lebensfreude.

Meerschweinchen sind Tiere mit Charakter: Das eine Tier spielt gerne mit dem Menschen, ist verschmust oder ein echter Draufgänger. Das andere wiederum ist ein eher ängstlicher Zeitgenosse. Aber für jeden Charakter gibt es das richtige Spiel. Und es gilt: Je mehr man sich mit den Tieren beschäftigt, desto zutraulicher werden sie.

Welche Spiele eignen sich für Meerschweinchen?
Mit dem Spiel Gemüseangeln lassen sich auch ängstlichere Meerschweinchen prima an die Fütterung aus der Hand gewöhnen. Dabei wird das Lieblingsgemüse der Nager an einer kleinen Angel befestigt. Indem man die Leine nach und nach verkürzt, lockt man das Tier an die Hand heran. Viele Meerschweinchen sind mit dem Angelspiel auch zu sportlichen Höchstleistungen bereit: Das Tier versucht die Leckereien zu erhaschen und lässt sich dabei dazu anregen, Männchen zu machen oder über einen spannenden Hindernisparcours zu „joggen“. Auch Slalomlauf macht Spaß. Hierzu einfach einige Hindernisse, z. B. Hütchen, in einer Reihe aufstellen und eine Futterspur aus den Lieblingskräutern auslegen. Diese führt das Tier im Slalom um die Hindernisse herum. Hat man das einige Male geübt, wartet nur noch am Ziel ein Leckerbissen. Manch ein Meerschweinchen lässt sich mit einem gesunden Leckerli sogar dazu verlocken, durch einen Reifen zu springen.

Wie kann ich das Tier beschäftigen, wenn ich nicht genug Zeit zum Spielen habe?
Wenn die Zeit für gemeinsame Spiele mal fehlt, bieten Logikspiele eine willkommene Abwechslung. Sie sind insbesondere auch für kleine „Angstmeeris“ besonders geeignet, da diese Spiele ohne aktives Zutun des Menschen gut funktionieren. Dabei ist neben dem Verstand der volle Körpereinsatz der Tiere gefragt. Bei den unterschiedlichen Denksportaufgaben können die Nager die Leckerchen nämlich sehen oder riechen. Um aber daran zu kommen, müssen sie beispielsweise kleine Schubladen öffnen, eine Wippe betätigen, oder Holzscheiben drehen, indem sie mit den Zähnen an einem Seil ziehen. Andere Knobelaufgaben erfordern es beispielsweise, mit der Nase einen Deckel wegzustupsen, unter dem das Leckerchen versteckt ist, oder mit der Pfote eine Walze in Bewegung zu setzen. Um die heißersehnte Belohnung zu bekommen, müssen die Tiere aber erst einmal alles Mögliche ausprobieren.

Was muss man beim Spielen mit dem Meerschweinchen beachten?
Welches Spiel man auch immer auswählt, am wichtigsten ist: Es soll Spaß machen! Wird das Meerschweinchen unaufmerksam? Dann lieber eine Pause machen. Außerdem sollten immer Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. Das gibt dem Tier Sicherheit. Zudem ist der richtige Zeitpunkt wichtig. Schläft das Schweinchen oder frisst es? Putzt es sich gerade? Dann lieber in Ruhe lassen und später, bei geeigneter Gelegenheit, das Spiel beginnen.
Egal, ob gemeinsam mit dem Menschen oder allein: Spielen bringt die Meerschweinchen richtig in Schwung und es ist lustig mit anzusehen, wie die Tiere sich ausprobieren, immer aufgeweckter werden und Spaß haben.

Wie sorge ich für Abwechslung im Hamsterkäfig?

Ob Küchenrolle oder Eierkarton – Gegenstände aus Pappe laden den Hamster zu Erkundungstouren ein und sorgen für artgerechte Abwechslung im Nagerkäfig. Auf bedrucktes und gebleichtes Material sollte beim Basteln von Labyrinth, Höhle und Turm allerdings verzichtet werden.

Artgerechte Beschäftigung ist ein wichtiger Baustein eines glücklichen Hamsterlebens. Wer sein Tier aktiv und gesund halten will, der kann selbst kreativ werden – dafür braucht es nicht mehr als einen Haufen geeignetes Altpapier. So lassen sich zum Beispiel aus Pappe viele interessante Spielzeuge herstellen, die dem Nagerkäfig als Anreicherung dienen und für das Tier ungefährlich sind.

Welche Materialen kann ich für den Hamsterkäfig verwenden?
Besonders Pappröhren, wie Klopapier- oder Paketrollen, sind bei den Nagern beliebt. Befüllt mit Heu oder Leckerchen können sich Hamster über lange Zeit damit beschäftigen, die Inhalte aus der Rolle herauszuholen. Zudem lieben die kleinen Nager es zu buddeln, Höhlen und Gänge zu graben und auf Erkundungstour zu gehen.
Wer seinem Hamster ein Spielparadies bieten möchte, sollte darauf achten, dass die Materialien unbedruckt sind und keine Klebereste aufweisen. Metallische Gegenstände wie Heftklammern, die sich häufig an Paketrollen befinden, gilt es unbedingt vorher zu entfernen.

Aus Toilettenpapier- oder Küchenrollen lassen sich nun Tunnel oder ganze Labyrinthe basteln, aus Eier- und Schuhkartons entstehen kleine Höhlen. Legt man die Gegenstände in den Käfig, wird der Hamster sich diese nun selbst so zurechtrücken, wie er sie gerne hätte. Um immer neue Entdeckungsmöglichkeiten zu schaffen, können die Pappartikel von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.

Was tun, wenn der Hamster die Materialen zernagt?
Hamster HausbauPappe im Hamsterkäfig ist nicht für die Ewigkeit gemacht – sie kann aufweichen, reißen oder zernagt werden. Sollte der Hamster die Pappe komplett zerschreddern, gibt es dennoch keinen Grund zur Sorge: Der kleine Nager stopft sich die Schnipsel mit Vorliebe in seine Backentaschen, um damit anschließend seine Schlafstätte auszupolstern. Fressen tut er das Material nicht.

Nachwuchs bei Kleintieren

Wie unterstütze ich eine werdende Kaninchenmutter?

Ob geplant oder nicht: Wenn ein Kaninchen trächtig wird, braucht es viel Ruhe und Unterstützung, damit es sich voll auf die Entwicklung seiner Jungen konzentrieren kann. Je nach Gruppendynamik gibt es dann Handlungsbedarf für die Halter.

Die Trächtigkeit dauert bei den meisten Kaninchen etwa 31 bis 33 Tage, bei kleineren Rassen manchmal nur 28 Tage. Erkannt wird die Trächtigkeit häufig an einem veränderten Verhalten der Gruppe im Stall. Die Kaninchenmutter zieht sich zurück und wird ruhiger, frisst gleichzeitig jedoch mehr als üblich. Häufig reagiert sie nun aggressiver gegenüber ihren männlichen Artgenossen. Ebenso können kastrierte Kaninchenböcke aggressiv auf das Muttertier reagieren.

Es ist wichtig, diese Dynamik im Stall genau zu beobachten. Aggressionen können schnell die gesamte Gruppe, auch über die Zeit der Trächtigkeit hinaus, beeinflussen. Kommt es zu aggressivem Verhalten, sollte die Kaninchenmutter früh von der Gruppe getrennt werden. So besteht eine geringere Verletzungsgefahr und sie bekommt die nötige Ruhe für die Geburt und Aufzucht ihres Nachwuchses. Bleibt die Gruppe insgesamt friedlich, kann die Mutter unter genauer Beobachtung länger dabei bleiben. Kurz vor der Geburt sollte die Kaninchenmutter jedoch von der Gruppe separiert werden, damit sie sich stressfrei auf ihren Nachwuchs einstellen kann.

Wenn die Kaninchenbabys vier bis sechs Wochen alt sind, können sie dann wieder sicher mit der Gruppe zusammengeführt werden. Mindestens bis zur achten Woche sollten sie mit der Mutter zusammenbleiben, damit die Jungtiere sozialisiert werden.

Was muss ich für die Wurfkiste beachten?
Die Wurfkiste ist eine große Kiste mit viel sauberem Heu und Stroh sowie einem Häuschen, das auf die Größe des Kaninchens abgestimmt ist. Sie steht an einem ruhigen und geschützten Ort. Ein abnehmbarer Deckel erleichtert die Kontrolle des Nests, während gleichermaßen die Kaninchen so wenig wie nötig gestört werden.

Wenige Tage vor der Geburt beginnt die Kaninchenmutter mit dem Nestbau. Sie rupft sich dafür Brust- und Bauchfell raus und sorgt so für eine weiche Polsterung. Wichtig ist: Sobald das Nest gebaut ist, darf es auf keinen Fall mehr versetzt oder zerstört werden!

Womit füttere ich die Kaninchenmutter am besten?
Zur Ernährung der Jungen vor und nach der Geburt hat die Mutter einen erhöhten Eiweiß-, Mineral- und Vitaminbedarf. Frische Gräser, Löwenzahn und Kräuter sind nun optimales Futter, aber auch Gemüse und Salat werden gerne angenommen. Fenchel unterstützt insbesondere bei der Verdauung. Haferflocken, die sonst eher zu einer schnellen Gewichtszunahme bei Kaninchen führen, sind in dieser Zeit ein möglicher Energielieferant und Heu sollte ohnehin rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Wann ist tierärztliche Unterstützung notwendig?
In der Regel verläuft eine Geburt bei Kaninchen ohne Komplikationen, sodass ärztliche Hilfe in den seltensten Fällen gebraucht wird. Falls der Fortschritt bei der Geburt jedoch stockt und die Kaninchenmutter schwer atmet, sollte ein Tierarzt oder eine Tierärztin dazu gerufen werden.

Ein Besuch in der Arztpraxis empfiehlt sich nach vier bis sechs Wochen. Neben einer allgemeinen Überprüfung der Gesundheit können dabei auch Impfungen gegen gängige Kaninchenkrankheiten wie RHD und Myxomatose erfolgen.

Meerschweinchen: Ungewollten Nachwuchs verhindern

Ein klassischer Fall: Tierfreunde kaufen sich extra zwei Meerschweinchen-Damen und eines Tages sitzt eine ganze Meerschweinchen-Familie im Stall. Damit kein ungewollter Nachwuchs kommt, ist es wichtig, das Geschlecht der Tiere richtig zu bestimmen.  

Vor allem bei Jungtieren braucht es dafür etwas Erfahrung und Übung. Das Tier wird in der Hand auf den Rücken gelegt und mit Daumen und Zeigefinger links und rechts der Geschlechtsorgane das Fell leicht zurückgedrückt. Beim Männchen wird dabei das Geschlechtsteil etwas hervortreten. Bei einem Weibchen erinnert das Geschlechtsteil an ein „Y“ mit einem winzigen Punkt in der Mitte. Bei einem Männchen sieht es eher aus wie ein großes „i“ mit Punkt.

Meerschweinchen-Neulinge lassen sich die Geschlechtsbestimmung am besten zunächst vom Profi wie dem Tierarzt zeigen. Dies sollte beizeiten geschehen, denn Meerschweinchen werden sehr früh geschlechtsreif. Die Böckchen können bereits ab einem Alter von drei bis vier Wochen Nachwuchs zeugen. Spätestens dann sollte der Tierarzt sie kastrieren. Danach müssen sie noch für sechs Wochen von ihren Weibchen getrennt bleiben, da die Spermien so lange im Samenleiter überleben können.

Es gibt sogar frühreife Böckchen, sodass viele Tierärzte eine Frühkastration empfehlen, bevor die Tiere geschlechtsreif werden. Diese wird durchgeführt, wenn die männlichen Meerschweinchen zwischen 200 und 250 Gramm wiegen. Nach einer Frühkastration können die kleinen Böckchen sofort wieder zu ihren Meerschweinchen-Damen ins Gehege, ohne dass ungewollter Nachwuchs zu befürchten ist.